1. Die internationale Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) hat den Chapala-See in Mexiko zum Bedrohten See des Jahres 2004 ernannt. Der GNF macht damit auf die Gefährdung des Chapala Sees durch Übernutzung der Wasserressourcen und Wasserverschmutzung aufmerksam. Der See droht wegen übermäßiger Wasserentnahme in wenigen Jahren völlig zu verschwinden. Ein großes Problem stellt auch die Besiedlung in bereits trocken gefallenen Uferbereichen des Sees dar.

  2. Insekt des Jahres 2004 ist die Hain-Schwebfliege (Episyrphus balteatus).

  3. Weichtier des Jahres ist die Gemeine Kahnschnecke (Theodoxus fluviatilis).

  4. Die BUND NRW Naturschutzstiftung hat in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. den Aurorafalter (Anthocharis cardamines) zum Schmetterling des Jahres 2004 gekürt. Obwohl mancherorts die Bestände durch den Verlust von Biotopen zurückgegangen sind, gilt der Schmetterling bislang noch nicht als gefährdet.

  5. Der Förderkreis Sporttauchen e.V. (FKS) hat den Südlichen Wasserschlauch (Utricularia australis) zur Wasserpflanze des Jahres 2004 gewählt.

  6. Seit 2003 ernennt der Bundesverband Menschen für Tierrechte in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedsvereinen das Versuchstier des Jahres. Ziel ist es Tierversuche, die an einer bestimmten Tierart durchgeführt werden, öffentlich zu machen. Die Jury hat den Javaneraffen zum Versuchstier des Jahres 2004 erklärt. Der Javaneraffe (Macaca fascicularis) ist neben dem Rhesusaffen, der Afrikanischen Grünen Meerkatze und dem Pavian ein häufig in Tierversuchen eingesetzter Affe, der stellvertretend für alle "Laboraffen" in das Licht der Öffentlichkeit gerückt werden soll.

  7. Die internationale Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) ernennt im Rahmen des Welttages der Feuchtgebiete am 02. Februar jedes Jahr ein Feuchtgebiet zum Bedrohten See des Jahres. Global Nature Fund (GNF, Internationale Stiftung für Umwelt und Natur, Fritz-Reichle-Ring 4, D-78315 Radolfzell, Germany

  8. Im Jahr 2004 wurde der Titel Heilpflanze des Jahres zweimal vergeben. Der NHV Theophrastus ernannte das Echte Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea) und der Verband der Heilkräuterfreunde Deutschlands die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) zur Heilpflanze des Jahres.

  9. Gemüse des Jahres 2004 ist die Körnerbohne (Phaseolus vulgaris). In Deutschland ist die Bohne in ihrer Nutzung als Körner- oder Trockenbohne weitgehend in Vergessenheit geraten. Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V. (VEN) ernannt deshalb speziell diese Nutzungsform im Jahre 2004 zum Gemüse des Jahres.

  10. Orchidee des Jahres ist die Grüne Hohlzunge (Coeloglossum viride (L.) Hartman)

  11. Vogel des Jahres 2004 ist der Zaunkönig (Troglodytes troglodytes).

  12. Von der Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung zum Schutze gefährdeter Pflanzen wurde zur Blume des Jahres 2004 das Alpenglöckchen (Soldanella alpina)ausgewählt.

  13. 1130 illegal getötete Greifvögel sind in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren gemeldet worden, die Dunkelziffer ist nach wie vor groß. Das geht aus einer Anfrage des NABU an die Umweltministerien der Länder und gesammelten Daten des Komitees gegen den Vogelmord hervor. Unter den Opfern sind zum großen Teil Mäusebussarde, gefolgt von Habichten und Rotmilanen. Aber auch seltene Arten wie Seeadler, Uhus, Wanderfalken sowie ein Schreiadler und ein Gänsegeier gehören dazu. Die meisten Fälle illegaler Greifvogelverfolgung wurden in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen. Seit Jahren betreibt die im Umweltministerium angesiedelte Stabsstelle Umweltkriminalität dort ein landesweites Monitoring. Weitere Hochburgen der Greifvogel-Wilderei sind Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg.

  14. Der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg wählt seit 1999 die Arzneipflanzen des Jahres aus. Im Jahr 2004 wurde die Pfefferminze ((Mentha piperita) zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.

  15. Das Schwermetallprotokoll der Genfer Luftreinhaltekonvention von 1998 tritt in Kraft, nachdem mit Deutschlands Beitritt die notwendige Zahl von mindestens 16 Ratifizierungen erreicht wurde. Das Schwermetallprotokoll verpflichtet die Vertragsstaaten zur Verminderung ihrer jährlichen Blei-, Cadmium-, und Quecksilber-Emissionen unter den Stand eines Bezugsjahres zwischen 1985 und 1995 und zur Anwendung der besten verfügbaren Techniken. Das Protokoll beschleunigt die Einführung gleicher Umweltstandards in Europa und führt insbesondere die mittel- und osteuropäischen Staaten an die EG-Standards heran. Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten seine Schwermetallemissionen bereits deutlich vermindert. So nahmen die Emissionen der drei Metalle seit 1985 bereits um ca. 80% ab.

  16. It was the UN General Assembly who designated 11 December, from 2003 onwards, as International Mountain Day. This decision results from the success of the UN International Year of Mountains in 2002, which increased global awareness of the importance of mountains.

  17. Die neunte Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention (COP 9) fand vom 1. bis zum 12. Dezember in Mailand in Italien statt. Die Klimakonferenz wurde zunächst durch die widersprüchlichen Aussagen aus Russland zur Ratifizierung des Kyoto-Protokolls und der Unsicherheit zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Kyoto-Protokolls, sowie der Darstellung des US-amerikanischen Ansatzes der Klimapolitik in den Medien und in Nebenveranstaltungen bestimmt. Trotzdem gelang es auf dem Klimagipfel die Unterstützung der überwältigenden Mehrheit der Staatengemeinschaft für das Kyoto-Protokoll deutlich zu machen. Außerdem wurde der Abschluss der zweijährigen Verhandlungen über die Regeln für die Aufforstungs- und Wiederaufforstungsprojekte in Entwicklungsländern erzielt. Damit wurde die letzte Lücke in den Umsetzungsregeln des Kyoto Protokolls geschlossen.

  18. Das Atomkraftwerk (AKW) Stade war seit 1972 in Betrieb. Es ist somit nach dem AKW Obrigheim, welches seit 1968 läuft, der zweitälteste Reaktor in Deutschland. Mit einer Leistung von 660 Megawatt war Stade das größte Kenkraftwerk mit einem Druckwasserreaktor in Deutschland. Mit dem AKW Stade geht nun bereits das zweite deutsche Atomkraftwerk vom Netz. Dies ist ein weiterer Schritt des vor dreieinhalb Jahren vereinbarten Atomausstiegs in Deutschland.

  19. Das Cartagena-Protokoll wurde am 29. Januar 2000 in Montreal verabschiedet und trat am 11. September 2003 in Kraft. Es ist ein Folgeabkommen der Konvention über Biologische Vielfalt (CBD). Gegenstand des Protokolls sind völkerrechtlich verbindliche Regelungen zum grenzüberschreitenden Handel und Verkehr mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO). Ziel des Protokolls ist es, die biologische Vielfalt vor den möglichen Risiken zu schützen, die von lebenden modifizierten Organismen ausgehen, wie sie durch die moderne Biotechnologie hervorgebracht werden.

  20. Als Unterzeichnerstaat der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UN FCCC) und des Kyoto-Protokolls ist Deutschland verpflichtet, über seinen Ausstoß an Treibhausgasen zu berichten. Diese so genannten Emissionsinventare sind jährlich zu erstellen, zu veröffentlichen und fortzuschreiben. Mit dem Nationalen Inventarbericht (National Inventory Report, NIR) 2003 werden nun erstmalig die Methoden und Annahmen, die der Erstellung der Emissionsinventare zugrunde liegen, beschrieben und erklärt. Der Bericht bezieht sich auf die Emissionsinventare für die Jahre von 1990 bis 2001.

  21. In den Morgenstunden des 27. Juli 2003 lief der Tanker Tasman Spirit vor der pakistanischen Hafenstadt Karachi auf Grund. Das Schiff hatte 67.535 Tonnen Rohöl für die Raffinerie in Karachi an Bord. Am 11. August zeigte das Schiff erste Anzeichen auseinanderzubrechen. Mehrere tausend Tonnen Öl liefen aus, als der Tanker in der Nacht von 13. zum 14. August zerbrach. Ein Teil des ausgelaufenen Öls verschmutzte die Strände Karachis mit Ölschlamm und es bildete sich ein Ölteppich innerhalb und außerhalb des Hafens von Karachi. Nach Schätzungen sind insgesamt etwa 30.000 Tonnen Öl ausgelaufen.

  22. Alle drei Sommermonate des Jahres 2003 waren erheblich zu warm. Der Juni und der August waren im Gebietsmittel von Deutschland jeweils die wärmsten seit Beginn der Gebietsmittelzeitreihe, d.h. beginnend mit dem Jahre 1901. Auch die Lufttemperaturen des Monats Juli lagen ebenfalls erheblich über den Mittelwerten der internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990. Die mittlere Tagestemperatur betrug etwa 19,6 °C und lag damit 3,4 Grad über dem Referenzwert.

  23. Am 31. Mai 2003 kollidierte der chinesischen Frachter Fu Shan Hai mit dem polnischen Containerschiff Gdynia etwa 40 km südwestlich von Schweden und 4,5 km nördlich vor der dänischen Ostseeinsel Bornholm (Hammer Odde). Der Frachter Fu Shan Hai sank 68 Meter tief auf den Grund der Ostsee. Die Fu Shan Hai hatte 60 000 Tonnen Pottasche und rund 1700 Tonnen schweres Maschinenöl, 110 Tonnen Dieselöl und 35 Tonnen Schmieröl an Bord.

  24. Um auf die gefährdeten Bestände von Schweinswalen in der Ostsee hinzuweisen, haben das UN-Umweltprogramm (UNEP) und das Abkommen zur Erhaltung der Kleinwale in der Nord- und Ostsee, des Nordostatlantiks und der Irischen See (ASCOBANS) den "Internationalen Tag des Ostsee Schweinswals" ins Leben gerufen. Seit 2003 wird jedes Jahr der dritte Sonntag im Mai von Schulen, Museen und verschiedene Nichtregierungsorganisationen (NGOs) des Ostseeraumes mit vielen unterschiedlichen Aktivitäten gefeiert.

  25. Der Textilfarbstoff "Navy Blue 018112" darf innerhalb der Europäischen Union (EU) nicht mehr zum Färben von Textil- oder Ledererzeugnissen verwendet oder verkauft werden. Das endgültige Verbot ist im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft veröffentlicht worden. Die EU-Mitgliedstaaten sind verpflichtet, diese Richtlinie bis Juni 2004 in nationales Recht umzusetzen. Fast genau vor zehn Jahren hatte das Umweltbundesamt (UBA) nach der Prüfung des Stoffes im Rahmen des Chemikaliengesetzes ein solches Verbot gefordert.

  26. Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat 2003 zum Internationalen Jahr des Süßwassers erklärt. Ziele des internationalen Jahres sind eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und der Schutz der Trinkwasservorräte.

  27. Die Verordnung über die Entsorgung von gewerblichen Siedlungsabfällen und von bestimmten Bau- und Abbruchabfällen (Gewerbeabfallverordnung) ist in Kraft getreten. Die Verordnung erhöht insbesondere die Anforderungen an die Verwertung durch die Verpflichtung zu einer verbesserten Getrennthaltung und effektiveren Vorbehandlung.

  28. Die neue Trinkwasserverordnung setzt die novellierte EG-Trinkwasserrichtlinie (98/83/EG) vom 03.11.1998 in nationales Recht um. Sie basiert im Wesentlichen auf den Bestimmungen des neuen Infektionsschutzgesetzes (IfSG). Außerdem enthält sie Pflichten der Wasserversorgungsunternehmen, die schon nach der alten TrinkWV bestanden und formuliert einige neu. Die Aufgaben von Gesundheitsämtern und Hauseigentümern werden ausgeweitet bzw. präziser formuliert.

  29. In Deutschland wird ein Pfand für Einweg-Getränkeverpackungen wie Dosen, Einweg-Glasflaschen und Einweg-PET-Flaschen rechtskräftig, das so genannte Dosenpfand. Grundlage für die Einführung des Pfandes auf Einweg-Getränkeverpackungen ist die Verpackungsverordnung, welche im Jahr 1991 von der damaligen Bundesregierung beschlossen und 1998 novelliert wurde. Laut der alten Verpackungsverordnung werden jährlich Regelerhebungen zur Bestimmung des Mehrweganteils bei den Getränkearten durchgeführt. Der erforderliche Mehrweganteil wurde erstmals 1997 unterschritten. Das wurde im Januar 1999 bekannt gegeben. Das führte zur Auslösung der Pfandpflicht für Bier, Mineralwasser und Erfrischungsgetränke mit Kohlensäure zum 1. Januar 2003. Zu der Verzögerung kam es durch zahlreiche Klagen der Industrie gegen die Veröffentlichung der Nacherhebungsergebnisse.

  30. Pilz des Jahres 2003 ist der Papageigrüne Saftling (Hygrocybe psittacina).