Kohlekraftwerk Hamburg Moorburg: Kommission pocht auf Umweltschutz-Regeln Ereignis
Zeitangabe
- Zeitpunkt
- 2014-10-16
Beschreibungen
Im Zusammenhang mit einer Genehmigung für ein Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg forderte die Europäische Kommission am 16. Oktober 2014 Deutschland auf, die Habitatrichtlinie korrekt anzuwenden. Das fragliche Vorhaben könnte negative Auswirkungen auf mehrere Fischarten wie Lachs, Flussneunauge oder Meerneunauge haben, die das Kraftwerk beim Aufstieg von der Nordsee elbaufwärts zu rund 30 FFH-Gebieten oberhalb Hamburgs passieren. Bei der Entnahme von Kühlwasser für das Kraftwerk werden Fische verletzt oder getötet. Bei der Erteilung der Genehmigung haben die deutschen Behörden keine den Anforderungen der Richtlinie entsprechende Bewertung vorgenommen. Sie haben es insbesondere versäumt, alternative, für die Fische unschädliche Kühlmethoden zu prüfen. Das Vorhaben wurde mit der Auflage genehmigt, eine zusätzliche Fischaufstiegsanlage an der Staustufe Geesthacht anzulegen, 30 km vom Hamburger Kraftwerk entfernt. Die Aufstiegsanlage verhindert jedoch nicht, dass die geschützten Fische an der Wasserentnahmestelle in Hamburg getötet werden. Die Kommission fordert zwar keinen Betriebsstopp des Kraftwerks, ist jedoch der Auffassung, dass sämtliche Naturschutzvorschriften eingehalten werden müssen. Deshalb wird eine mit Gründen versehene Stellungnahme übermittelt. Kommt Deutschland der Aufforderung nicht binnen zwei Monaten nach, kann die Kommission den Gerichtshof der Europäischen Union anrufen.
The European Commission is urging Germany to correctly apply the requirements of the Habitats Directive in relation to the authorisation of a coal power plant in Hamburg/Moorburg. The project in question risks having a negative impact on a number of protected fish species including salmon, European river lamprey and sea lamprey, which pass the power plant when migrating from the North Sea to some 30 Natura 2000 sites on the Elbe, upstream of Hamburg. The species are harmed by the water abstraction process used to cool the power plant. When authorising the plant, Germany failed to carry out an appropriate assessment as required by the Directive, and notably failed to assess alternative cooling processes which could avoid the killing of the species concerned. The project was authorised on condition that an additional fish ladder should be built by a weir in Geesthacht, 30 km from the Hamburg power plant. The fish ladder, however, will not prevent the death of the protected species at the point of the water abstraction in Hamburg. Whilst the Commission does not intend to prevent the operation of the power plant, nature protection requirements must be respected in full. A reasoned opinion is therefore being sent. If Germany fails to comply with EU law in this area within two months, the Commission may refer the case to the EU Court of Justice.
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