Die Umweltchronik

Wichtige Umwelt-Ereignisse von 2012 bis 2012 Auswahl aufheben

  1. Die EU-Kommission hat am 11. Juli 2012 ihren Verordnungsentwurf zu CO2-Grenzwerten für Neuwagen vorgestellt. Nach den Vorschlägen sollen die durchschnittlichen Emissionen neuer Pkws bis 2020 auf 95 g CO2/km gesenkt werden. 2011 betrug dieser Wert 135,7 g, die verbindliche Zielvorgabe für 2015 liegt bei 130 g. Die Emissionen von Kleintransportern sollen von 181,4 g im Jahr 2010 (aktuellste vorliegende Zahlen) auf 147 g CO2/km im Jahr 2020 verringert werden, wobei das verbindliche Ziel bei 175 g im Jahr 2017 liegt.

  2. Fast die gesamte Oberfläche des grönländischen Eisschilds taute Mitte Juli 2012 an, das teilte die US-Weltraumagentur NASA mit. Das Ausmaß sei größer als in den letzten 30 Jahren, in denen dieser Prozess mit Satelliten beobachtet werde. Die Daten von drei verschiedenen Satelliten wurden von Fachleuten der NASA und von Universitätsexperten ausgewertet. In einem durchschnittlichen Sommer schmelze das Eis Grönlands natürlicherweise etwa auf der Hälfte der Oberfläche an. Es geht aber größtenteils nicht verloren: In großer Höhe gefriert der Hauptanteil des Wasser schnell wieder und nahe der Küste wird ein Teil des Wassers von Eisbarrieren zurückgehalten, sodass nur wenig in den Ozean abfließt. Aber 2012 hat das Anschmelzen an der Oberfläche einen dramatischen Sprung gemacht. Den Satellitendaten zufolge taute das Eis innerhalb weniger Tage vom 8. bis zum 12. Juli auf etwa 97 Prozent der Fläche an.

  3. Die Europäische Kommission legte am 3. Juli 2012 das weitere Vorgehen der EU in Bezug auf ihr Engagement in der Arktis dar. Die Mitteilung enthält eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung des wirksamen Umgangs mit der Arktis. Dazu zählen u.a: Unterstützung der Arktisforschung im Rahmen des von der Kommission vorgeschlagenen Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizont 2020“ in Höhe von 80 Mrd. EUR; verstärkte Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels; Nutzung der EU-Fördermöglichkeiten für eine größtmögliche nachhaltige Entwicklung in der Arktis zugunsten der lokalen und indigenen Gemeinschaften; Förderung und Entwicklung umweltfreundlicher Technologien für die mineralgewinnende Industrie in der Arktis. Insgesamt umfasst die Mitteilung 28 Aktionspunkte.

  4. Das Bayerische Umweltministerium stellte am 2. Juli 2012 den ersten Bayerischen Gletscherbericht vor. Laut des Berichts verlieren die Gletscher etwa seit Beginn der Industrialisierung an Volumen, Fläche und Länge. Im Jahr 1820 erreichte die maximale Ausdehnung aller Gletscher in Bayern noch etwa vier Quadratkilometer. Heute beträgt die Fläche der bayerischen Gletscher noch etwa 70 ha. Die mittlere Dicke aller Gletscher beträgt 13,5 m, jedoch mit deutlichen Unterschieden zwischen den Gletschern. Die 5 Gletschern in den Bayrischen Alpen werden bei gleichbleibender Klimaentwicklung in naher Zukunft fast vollständig verschwunden sein, lediglich der Höllentalferner auf der Zugspitze wird aufgrund seiner hohen Felsumrahmung, die ihn gegen Sonneneinstrahlung schützt und ihn zusätzlich mit Lawinenschnee versorgt, der letzte verbleibende Gletscher in Bayern sein.

  5. Der Bundeswirtschaftsministerium und der Bundesumweltministerium einigten sich auf Eckpunkte einer gesetzlichen Regelung, mit denen der Ausbau der Offshore-Windenergie beschleunigt werden soll. Im Zentrum der Einigung stehen dabei eine Haftungsregelung und der Systemwechsel hin zu einem gesonderten Offshore-Netzentwicklungsplan für die Netzanbindungen von Offshore-Windparks. Aufbauend auf den Vorschlägen der AG Beschleunigung Offshore-Netzanbindung haben sich beide Ministerien darauf verständigt, einen mehrjährigen Offshore-Netzentwicklungsplan einzuführen. Dieser soll Realisierungszeitpunkt sowie Ort und Größe zukünftiger Netzanschlüsse verbindlich festgelegen, um eine bessere Abstimmung mit dem Onshore-Netzausbau zu erreichen. Der Offshore-Netzentwicklungsplan soll mit einer Haftungsregelung für Verzögerungen bei der Errichtung und Störungen beim Betrieb von Offshore-Netzanbindungsleitungen verknüpft werden.

  6. Ab dem 1. Juli 2012 ist das EU-Öko-/Bio-Siegel auf allen vorverpackten in den EU-Mitgliedstaaten ökologisch erzeugten Lebensmitteln Pflicht, die den erforderlichen Normen entsprechen. Für unverpackte und importierte Bio-Erzeugnisse bleibt die Verwendung des Logos freiwillig. Andere private, regionale oder nationale Gütesiegel dürfen weiterhin neben dem EU-Logo abgebildet werden.

  7. Am 1. Juli 2012 wurde in Australien eine Kohlendioxidsteuer eingeführt.

  8. Geschäfte und Unternehmen in Frankreich müssen ab dem 1. Juli 2012 die Beleuchtung ihrer Schaufenster, Fassaden und von Innenräumen, die von außen sichtbar sind von 1 Uhr nachts bis 6 Uhr morgens ausschalten. Die neue Energiesparverordnung war im Dezember 2011 angekündigt worden. Die Regierung erhofft sich Einsparungen von 170 Millionen Euro jährlich.

  9. Nach mehr als 250 Jahren ist die industrielle Förderung der Steinkohle im Saarland zum 30. Juni 2012 endgültig ausgelaufen. Das Ende wurde 2008 nach einem schweren Grubenbeben mit erheblichen Schäden von der damaligen Landesregierung besiegelt. Das Kohlezeitalter neigt sich endgültig dem Ende zu, doch mit der neuen Energiezukunft tut sich das Saarland noch schwer. Laut einer Rangliste der Agentur für Erneuerbare Energien belegt das Land in Sachen Energiewende den vorletzten Platz.

  10. Die 15 Mitgliedstaaten des Oslo-Paris-Abkommens (OSPAR)stellten auf ihrer Konferenz vom 25. bis 29. Juni in Bonn die Tiefsee des Atlantiks unter erweiterten Schutz. Zusätzliche 180.000 Quadratkilometer über dem nördlichen Mittelatlantischen Rücken, einer unterseeischen Bergkette, die sich von Island bis zu den Azoren erstreckt, wurden als Meeresschutzgebiet ausgewiesen.

  11. Am 29. Juni 2012 wurde in Singapur die 54 Hektar große Parklandschaft Bay South im Hafenstadtteil Marina Bay feierlich eröffnet. Herzstück sind sogenannte Supertrees, futuristische Baumriesen aus Metall und Beton, mit Höhen von 25 bis 50 Metern, die mit verschiedenen Pflanzenarten begrünt wurden. Der moderne Park ist die größte von drei Grünanlagen, die in den vergangen Jahren rund um das Hafenviertel unter dem Namen "Gardens by the Bay" entstanden sind. Zwei gigantische Gewächshäuser wurden im Bay South für Besucher geöffnet: Der Flower Dome und der Cloud Forest.

  12. Die Großtrappe ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Derzeit leben hier noch 123 Vögel (Stand Februar 2012) dieser Art. Diese Zahl nennt die Bundesregierung in einer Antwort vom 28. Juni 2012 auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke. Die meisten der Großtrappen (otis tarda) gibt es demnach in Brandenburg. Ihre Zahl habe dort von 1939 bis 1997 dramatisch abgenommen - von 4.000 Tieren auf 57 Exemplare. Der Lebensraum der Art ist nach Einschätzung der Bundesregierung trotz des Ausbaus europäischer Vogelschutzgebiete durch die Zunahme erneuerbarer Energien „akut gefährdet“. Als Ursachen nennt die Bundesregierung zum einen die regional zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft und die so genannte Vermaisung, da Maisflächen für Großtrappen keinen ausreichenden Lebensraum bieten. Zum anderen würde der Lebensraum auch durch Windparks stark eingeschränkt, weil Großtrappen Untersuchungen zufolge diese Orte meiden. Da diese Vogelart große, unzerschnittene Gebiete mit extensiver Ackerwirtschaft benötigt, sei der Großvogel auch durch die zunehmende Zersiedlung stark bedroht, heißt es in der Antwort weiter.

  13. Der Bundestag hat am 28. Juni 2012 den Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat zum Gesetz zur unterirdischen Endlagerung von Kohlendioxid - das sogenannte CCS-Gesetz angenommen. Vorgesehen ist, dass die CCS-Technologie (Carbon Dioxide Capture and Storage) zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid zugelassen wird, allerdings auf Speicher begrenzt, die jährlich nicht mehr als 1,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid einlagern. Insgesamt darf die Höchstspeichermenge in Deutschland vier Millionen Tonnen nicht überschreiten. Bei der Festlegung, dass eine Erprobung und Demonstration der dauerhaften Speicherung nur in bestimmten Gebieten zulässig oder unzulässig ist, müssen die Länder unter anderem geologische Besonderheiten der Gebiete und andere öffentliche Interessen abwägen.

  14. Am 28. Juni 2012 entschied sich der Schweizer Bundesrat für den Bau eines zweiten Straßentunnels durch das Gotthardmassiv. Nach Aussagen der Verkehrsministerin Doris Leuthard ist ein Neubau notwendig, um die für die Schweiz und Europa wichtige Gotthard-Verbindung während der Sanierung des ersten Tunnels weiterhin zu erhalten. Gleichzeitig kündigte der Bundesrat an, dass nach Bauabschluss dann pro Fahrtrichtung jeweils nur eine Spur in Betrieb sein werde. Diese Maßnahme ist notwendig, um den Alpenschutzartikel zu wahren, der den Bau zusätzlicher Straßenkapazitäten durch die Schweizer Berge verbietet. Das Schweizer Volk hat bereits zweimal (1994 und 2004) gegen eine zweite Röhre gestimmt. Auch die Tessiner Bevölkerung hat zweimal nein gesagt. Im Kanton Uri wurde die zweite Röhre sogar in fünf Volksabstimmungen verworfen.

  15. Gabon setzte am 27. Juni 2012 ein Zeichen gegen den illegalen Elfenbeinhandel. Die Regierung verbrannte in der Hauptstadt Libreville ihre beschlagnahmten Elfenbeinbestände. Es handelte sich dabei um Material mit einem Gesamtgewicht von 4.825 Kilogramm, 850 Elefanten mussten laut WWf Schätzung dafür ihr Leben lassen.

  16. Am 26. Juni 2012 einigten sich Bund und Länder nach monatelangen Auseinandersetzungen über die Solarförderung auf einen Kompromiss. Demnach soll die Förderung wie geplant rückwirkend deutlich sinken, und zwar für Anlagen, die ab 1. April gebaut wurden. Die Gesamtmenge der geförderten Solaranlagen soll auf 52 Gigawatt begrenzt werden. Wieder eingeführt wird eine mittlere Geräteklasse für Anlagen zwischen 10 und 40 Kilowatt.

  17. Lonesome George war die letzte bekannte Galápagos-Riesenschildkröte der Unterart Chelonoidis nigra abingdoni. Er stammte von der Insel Pinta der Galápagos-Inseln und war bis zu seinem Tod in der Forschungsstation der Charles Darwin Foundation untergebracht. Lonesome George wurde ca. 100 Jahre alt und wog etwa 90 kg. Er starb am 24. Juni 2012.

  18. Am 23. Juni 2012 brachte ein Sumatra-Nashorn-Weibchen in einer Schutzstation im indonesischen Nationalpark Way Kambas auf der indonesischen Hauptinsel Sumatra ein Junges zur Welt. In den vergangenen 123 Jahren gab es nur fünf Geburten in Gefangenschaft.

  19. Wissenschaftler vieler europäischer Länder – auch des Julius Kühn-Instituts (JKI) verfolgen die weite Verbreitung der allergieauslösenden Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia). Sie gründeten die „International Ragweed Society“ mit dem Ziel, diese Pflanze europaweit zu bekämpfen und ihre weitere Ausbreitung zu stoppen. Ab 2012 proklamierten sie jeden ersten Samstag im Sommer zum „International Ragweed Day“, an dem verstärkt zur Ambrosie informiert werden soll. Zu diesem Termin blüht die Pflanze noch nicht, ist aber bereits groß genug, um sie sicher zu erkennen und gut zu bekämpfen.

  20. Auf dere72. Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) wurde am 22. Juni 2012 in Stralsund die Resolution "40 Jahre UNESCO-Welterbe – Deutschlands Beitrag zum Erhalt des Kultur- und Naturerbes der Welt stärken" verabschiedet. Sie würdigten darin die Welterbekonvention als eines der erfolgreichsten globalen Maßnahmen zum Erhalt bedeutender Kultur- und Naturstätten und zum grenzüberschreitenden Kulturdialog.

  21. Medienberichten zu Folge hat die EU-Kommission am 22. Juni 2012 gegen die Bundesrepublik Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Hintergrund ist die Einleitung von salzhaltigen Abwässern in die Werra durch die Kali-Industrie. Diese von den Landesbehörden bisher erlaubte Praxis verstoße gegen die Wasserrahmenrichtlinie.

  22. Vom 20. bis 22. Juni 2012 fand die UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro statt – kurz "Rio plus 20". Das Treffen ist symbolträchtig, denn es fand am selben Ort statt, an dem der Weltgipfel vor zwanzig Jahren Maßstäbe für eine globale Politik zum Schutz von Klima und Umwelt gesetzt hat. 1992 bekannten sich die internationale Staatengemeinschaft erstmals zum Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung und verabschiedeten das Aktionsprogramm "Agenda 21". Gleichzeitig wurden die Rio-Erklärung und die UN-Konventionen zu Klima, biologischer Vielfalt und zur Wüstenbekämpfung beschlossen.

  23. Die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) übergab am 20. Juni 2012 ihren Fortschrittsbericht (dritter Bericht) an die Bundesregierung. Mit dem vorliegenden Bericht verfolgte die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) den Umsetzungsstand ihrer Empfehlungen seit der Vorlage des zweiten Berichts im Mai 2011.

  24. BUND, NABU und WWF gaben am 19. Juni 2012 die Gründung des Aktionsbündnis „Lebendige Tideelbe“ bekannt. Gemeinsam setzen sie sich für eine ökologisch intakte Unterelbe mit den angrenzenden Lebensräumen ein. Die Verbände nahmen die geplante Elbvertiefung zum Anlass, den Umgang Deutschlands mit seinen Flüssen insgesamt zu kritisieren. Gegen die Elbvertiefung reichten BUND und NABU mit Unterstützung des WWF Klage ein.

  25. Ein Bündnis bestehend aus den USA, dem afrikanischen Staat Ruanda und Brasilien hat sich zum Wiederaufbau von 18 Millionen Hektar (180.000 Quadratkilometer) Waldfläche verpflichtet. Das teilte die Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Natur) am 18.Juni 2012 vor Beginn des UN-Nachhaltigkeitsgipfels im brasilianischen Rio de Janeiro mit. Mit der Verpflichtung zur Wiederaufforstung setzen die drei Länder einen Teil der internationalen Waldschutz-Konferenz um, die im September in Bonn stattfand. Damals hatte ein breites Bündnis von Regierungen, Unternehmen und gesellschaftlichen Organisationen vereinbart, bis 2020 weltweit rund 150 Millionen Hektar an verlorenen und geschädigten Wäldern wieder aufzuforsten. Von den Zusagen entfallen 15 Millionen Hektar auf die USA, zwei Millionen auf Ruanda und eine Million auf ein Bündnis brasilianischer Behörden, NGO, Unternehmen und indigener Interessengruppen.

  26. Am 17. Juni 2012 wählten die Münchner die 3. Startbahn beim Bürgerentscheid ab. Bei einer Wahlbeteiligung von 32,8 Prozent votierte eine Mehrheit von 54,3 Prozent gegen den Flughafenausbau.

  27. Am 16. Juni 2012 riefen Vertreter internationaler Organisationen, Unternehmens- und Regierungsvertreter verschiedener Länder in Rio de Janeiro die Plattform der Grünen Industrie (Green Industry Platform) ins Leben. Die Plattform ist ein loses Bündnis, das Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft weltweit zusammenbringen soll, um die "grüne Wirtschaft" voranzubringen. Sie soll öffentliche und private Initiativen für mehr Nachhaltigkeit stärker verknüpfen. Die Führung der Plattform übernimmt die Organisation der Vereinten Nationen für Industrielle Entwicklung (UNIDO).

  28. Am 14. Juni 2012 verabschiedete das Europäische Parlament die Seveso-III-Richtlinie. Die neuen Vorschriften wurden mit 593 Ja-Stimmen gegen 10 Nein-Stimmen bei 7 Enthaltungen angenommen.

  29. Am 14. Juni 2012 kündigte Australien die Ausweisung eines umfassendes Netzwerk von Meeresschutzgebieten vor der Küste Australiens an. Die bestehende Anzahl von 27 Meeresschutzgebieten erhöht sich auf 60. Das Netzwerk erstreckt sich über ein Drittel der australischen Küste auf insgesamt 3,1 Millionen Quadratkilometer.

  30. Im Güterhafen der slowakischen Hauptstadt Bratislava traten am 12. Juni 2012 zwischen 17.000 und 30.000 Liter Mineralöl bei einem Verladeunfall aus. Nach Angaben der Einsatzkräfte konnte Öl nicht restlos im Hafenbecken aufgefangen werden, ein Teil gelangte daher weiter in die Donau und ihren Seitenarm Kleine Donau.

  31. Am 12. Juni 2012 erklärten Forscher der Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass Diesel-Abgase aus Autos und Maschinen als krebserregend für Meschen eingestuft wurden. Die Forschungsgruppe ist übereinstimmend zu der Schlussfolgerung gekommen, dass Diesel-Abgase bei Menschen Lungenkrebs erzeugen. Die Studie der IARC zur Krebsgefahr durch Diesel wurde finanziert durch die US-Umweltschutzbehörde und der kalifornischen Behörde für die Reinhaltung der Luft (CARB).

  32. Die Ökonomin Elinor Ostrom starb am 12. Juni 2012 im Alter von 78 Jahren. Ostrom war die erste und bis dahin einzige Frau, die mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaft ausgezeichnet wurde. Ostrom war eine renommierte Wissenschaftlerin im Bereich der Umweltökonomie. International bekannt wurde sie vor allem mit ihrem Buch Governing the Commons: The Evolution of Institutions for Collective Action (1990), in dem sie sich mit Problemen kollektiven Handelns bei knappen natürlichen Ressourcen, die gemeinschaftlich genutzt werden (Allmenden), beschäftigt.

  33. Am 7. Juni 2012 flossen in der Nacht zum Freitag an einem Zufluss des Red Deer River in der Provinz Alberta/ Kanada nach Angaben des Betreibers Plains Midstream Canada etwa 475.000 Liter Rohöl in den Fluss.

  34. Am 6. Juni 2012 hat die Europäische Kommission eine Mitteilung zu ihrer Politik im Bereich der erneuerbaren Energien vorgestellt und dabei Optionen für den Zeitraum nach 2020 aufgezeigt. Sie bekräftigt die Marktintegration der Erneuerbaren und die Notwendigkeit der Zunahme ihres Anteils an der Energieerzeugung in den Jahrzehnten nach 2020. Die Mitteilung fordert gleichfalls einen besser koordinierten europäischen Ansatz bei der Festlegung und der Reform von Förderregelungen sowie die Intensivierung des Handels mit erneuerbaren Energieträgern zwischen den Mitgliedstaaten.

  35. Zwei der drei asiatischen Nashorn-Arten sind stark vom Aussterben bedroht. Die indonesische Regierung startete daher am 5. Juni 2012 eine Initiative zum Schutz der seltenen Großsäuger. Der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono rief in Jakarta das Internationale Jahr des Nashorns aus, um damit auf die kritische Situation der Tiere aufmerksam zu machen und breite Unterstützung für ihre Rettung zu gewinnen. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) und andere Naturschutzorganisationen, hatten den Präsidenten zu diesem Schritt aufgerufen, denn Indonesien ist Heimat der seltenen Java- und Sumatra-Nashörner.

  36. Das Bundesumweltministerium rief im Vorfeld des UN-Nachhaltigkeitsgipfels "Rio+20" die Initiative unter dem Titel "Making it happen" ins Leben, um interessierten Ländern auf dem Weg zu nachhaltiger Entwicklung mit der Expertise namhafter Wirtschafts­unternehmen zu unterstützen. Die Unternehmen werden in den betreffenden Ländern zum Beispiel Workshops für lokale Unternehmen anbieten und Regierungen beraten, welche Anreize Politik setzen kann, um Unternehmen zu innovativerem und nachhaltigerem Wirtschaften sowie zu einer besseren Berücksichtigung sozialer Belange anzuregen. Die Initiative ist offen für den Beitritt weiterer Unternehmen aus dem In- und Ausland.

  37. Am 4. Juni 2012 fand der Deutsche Aktionstag Nachhaltigkeit statt. Insgesamt nahmen über 270 Projekte an dem vom Rat für Nachhaltige Entwicklung gemeinsam mit namhaften Unterstützern initiierten Aktionstag teil. Mit dem Deutschen Aktionstag Nachhaltigkeit begleitete der Rat für Nachhaltige Entwicklung den Start der dreitägigen Weltkonferenz für nachhaltige Entwicklung im brasilianischen Rio de Janeiro im Juni 2012. Der Aktionstag sollte vorbildliche Nachhaltigkeitsinitiativen ins Rampenlicht rücken.

  38. On 3 June 2012 Latin America's largest landfill was closed after 34 years, just days before Rio de Janeiro hosts a major UN conference on sustainable development. Rio Mayor Eduardo Paes and Environment Minister Izabella Teixeira closed the entrance to Jardim Gramacho, a seaside mountain of malodorous trash where some 8,000 tons of waste were processed a day.

  39. Die Bundesregierung wählte Ende Juni 2012 das Dortmunder Forschungsprojekt „metropol-E“ als Leuchtturm der Elektromobilität aus. Als Förderprojekt des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) erprobt metropol-E praxisorientiert den großflächigen Einsatz von Elektrofahrzeugen in der Metropolregion Ruhr. Als Leuchtturm zählt das kommunale Lade- und Flottenkonzept zu den 13 herausragenden Projekten in Deutschland, um die Elektromobilität auf die Straße zu bringen.

  40. Am 1. Juni 2012 startete Umweltminister Peter Altmaier per Knopfdruck die erste Probebohrung im Atommülllager Asse. Mit dem Anbohren der Kammer 7 in 750 Meter Tiefe begann die praktische Phase der sogenannten Faktenerhebung.