SR.de: Erneuter Zwischenfall in Dillinger Hütte

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Im Hochofen der Dillinger Hütte gab es nach dem Störfall am Donnerstag am Freitagmorgen bereits wieder eine Betriebsstörung. Das Umweltministerium bestätigte auf Anfrage „erhöhte diffuse Emissionen“. Das Unternehmen dagegen verneint den erneuten Störfall auf Anfrage des SR. Dagegen bestätigt man, dass Beschäftige vorzeitig nach Hause geschickt wurden, weil man giftige CO-Emissionen befürchtete. Das hat sich aber durch später durchgeführte Messungen nicht bestätigt. Die Reparaturarbeiten am Hochofen dauern weiter an. Einen unkontrollierten Rußniederschlag wie in der Vergangenheit schließe man allerdings aus. Und das Umweltministerium erklärt das man zurzeit keine Grenzwertüberschreitungen gemessen habe. "Außergewöhnlicher Knall" Viele Bürger hatten in der Nacht zum Donnerstag bei der Polizei angerufen und berichteten von einer kurzen Feuersäule über dem Hochofen. Auch der Geschäftsführer der Roheisengesellschaft Saar, Alois Streißelberger, spricht von einem außergewöhnlichen Knall. Er habe das in den letzten 35 Jahren „vielleicht drei bis vier Mal“ erlebt. Panorama Hochofen noch immer außer Betrieb Nach dem Störfall bei der Dillinger Hütte ist der betroffene Hochofen immer noch außer Betrieb. Eine Unternehmenssprecherin sagte dem SR, die Reparaturarbeiten liefen nicht so, wie man sich das erhofft habe. Die Warnung an die Anwohner, Fenster und Türen geschlossen zu halten, gelte aber nicht mehr. Das Unternehmen erklärte den Zwischenfall mit einem Überdruck im Ofen. In der Folge habe sich das dafür vorgesehene Ventil geöffnet, wodurch es zu "einer hörbaren Druckentspannung" gekommen sei. Dieses könne passieren, wenn es Schwankungen bei der chemischen Zusammensetzung der Rohstoffe gibt. Dillinger Hütte: Knall-Ursache waren starke Schwankungen bei der Verbrennung Audio [SR 3, Patrick Wiermer, 20.09.2018, Länge: 03:13 Min.] Dillinger Hütte: Knall-Ursache waren starke Schwankungen bei der Verbrennung Verletzt wurde nach Angaben der Dillinger Hütte niemand. Infolge des Ereignisses könne es in den nächsten Tagen zu sichtbaren Emissionen im Bereich des Hochofens kommen. Das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) geht nach dem in der Nacht zum Donnerstag aufgetretenen Vorfall in der Dillinger Hütte nicht von einer Gesundheitsgefährdung aus. Meldungen über Staubfreisetzungen lägen weder der Hütte noch dem LUA vor, sagte das Umweltministerium auf SR-Anfrage. Die beobachtete blaue Farbe der Feuersäule über dem Hochofen lasse nicht auf eine Rußentstehung schließen. Bereits im August hatte eine Störung an einem der Dillinger Hochöfen immer wieder zu Rußniederschlag geführt. Ob auch in der vergangenen Nacht fettige Rußpartikel über der Region niedergegangen sind, ist derzeit noch unklar. Über dieses Thema haben auch die Hörfunknachrichten vom 20.9.2018 berichtet.

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