Hitze in Deutschland: "Yvonne" lässt alle schwitzen | tagesschau.de

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Der Deutsche Wetterdienst warnt vor der Hitze: Mancherorts können die Temperaturen heute mehr als 40 Grad Celsius erreichen. Die Niederländer haben ein besonderes Rezept gegen die Hitze. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine flächendeckende Hitzewarnung für ganz Deutschland herausgegeben. Wie ein Sprecher des DWD sagte, wird im Osten überwiegend die Warnstufe 1 und im Westen und Südwesten die Warnstufe 2 ausgerufen. Warnstufe 1 wird bei starker Wärmebelastung ausgerufen, wenn tagsüber die gefühlte Temperatur 32 Grad Celsius und mehr beträgt. Bei Warnstufe 2 herrscht tagsüber extreme Wärmebelastung. Die sogenannte gefühlte Temperatur liegt dann bei mehr als 38 Grad. Hoch "Yvonne" bringt subtropische Luft Für die Hitze verantwortlich ist Hoch "Yvonne". Das sorgt für zumeist wolkenloses Wetter und bringt von Süden und Südwesten subtropische Luft nach Deutschland. Erst am Freitag und Samstag sei ein leichter Temperaturrückgang in Sicht, hieß es vom Deutschen Wetterdienst. Ab dem Wochenende werden auch die ersten Unwetter erwartet. Am Freitag könnte es in den Alpen und im Südschwarzwald zu Gewittern kommen. Am Samstag werden in Süd-, West- und Mitteldeutschland Gewitter mit teils heftigem Starkregen und Hagel erwartet. Kühlster Ort in Deutschland: Gipfel der Zugspitze Hitzewarnungen gibt es auch am Alpenrand und an den Küsten. "Das ist schon ziemlich selten", betonte der DWD-Sprecher. Abkühlung fände sich nur in den Bergen bei mindestens 1500 Metern Höhe. Der Gipfel der Zugspitze sei der kühlste Ort Deutschlands. Vor allem im Westen können laut DWD mancherorts - etwa im Raum Duisburg, im Saarland und an der Mosel - 40 Grad erreicht werden. Mit Werten von bis zu 41 Grad im Ruhrgebiet, Saarland und im Moseltal könnte Donnerstag ein historischer Hitzetag werden. Hitze kann Probleme bereiten Besonders hitzegefährdet sind Menschen, deren Kreislauf ohnehin nicht sehr stabil ist - etwa chronisch Kranke, Übergewichtige und Ältere. Babys und Kleinkinder können zudem noch nicht ausreichend schwitzen und sollten daher besonders geschützt werden. Manche Experten empfehlen Menschen mit schwachen Venen, gerade an heißen Tagen, Stützstrümpfe zu tragen, damit das Blut durch die Erweiterung der Gefäße nicht in die Beine sackt und so zusätzlich Kreislaufprobleme verursacht. Fast jeder Dritte trinkt zu wenig Vor allem bei großer Hitze wie zurzeit, aber längst nicht nur dann, ist ausreichendes Trinken wichtig - doch viele Menschen in Deutschland kommen nicht auf die empfohlene Menge. Einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse zufolge schafft es fast jeder dritte Erwachsene nicht, regelmäßig genug zu trinken. Erwachsene brauchen laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung rund 1,5 Liter Wasser täglich. Bei großer Hitze, schwerer körperlicher Arbeit oder Sport empfehlen Experten bis zu drei Liter. Doch fast jedem dritten Bundesbürger gelingt es der Umfrage zufolge nach eigenen Angaben nur teilweise, selten oder nie, täglich genug zu trinken. Mehr Hitzewellen in Deutschland Laut DWD ist die Durchschnittstemperatur in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1881 um etwa 1,3 Grad gestiegen. Hitzewellen wie Ende Juni seien fünfmal wahrscheinlicher als noch vor 50 Jahren. Vor rund vier Wochen war nahezu ganz Deutschland ins Schwitzen geraten. Damals wurde der bisherige Juni-Rekord aus dem Jahr 1947 mehrfach geknackt. Insgesamt handelte es sich um den wärmsten und sonnigsten Juni seit Beginn flächendeckender Messungen. Laut Robert-Koch-Institut starben im vergangenen Jahr Tausende Menschen aufgrund der hohen Temperaturen. Die Zahl der Todesopfer ist laut Instituts-Forscher Matthias an der Heiden mit dem Negativ-Rekord des sogenannten Jahrhundertsommers 2003 vergleichbar. Damals starben aufgrund des Wetters bundesweit etwa 7600 Menschen. In den Niederlanden wird gestreut Die Niederländer setzen Streufahrzeuge ein, um die Folgen der Hitze gering zu halten. "Das tun wir auf einigen Straßen, um Asphalt zu kühlen", sagte eine Sprecherin der Kommune Utrechtse Heuvelrug im Osten des Landes. Auch die Kommune Noordenveld im Nordosten bereitet ihre Bürger bei Twitter auf das ungewöhnliche Bild von Streuwagen vor: "Wir streuen (im Sommer)!" Das Salz entzieht der Luft Feuchtigkeit, und die wiederum kühlt den Asphalt. Auf diese Weise sollen Schäden und das Kleben der Straßenoberfläche verhindert werden. Vor allem Städte und Gemeinden im Osten des Landes nahe der deutschen Grenzen setzen diese Methode ein. Bei tropischer Hitze kann der Asphalt so heiß werden, dass er aufbricht und Dellen bekommt. Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 24. Juli 2019 um 12:00 Uhr.

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