Die Umweltchronik

Wichtige Umwelt-Ereignisse von 2011 bis 2011 Auswahl aufheben

  1. Im schweren Sturm strandete der unter maltesischer Flagge fahrende Frachter TK Bremen in der Nacht des 16. Dezember 2011 vor der Südküste der Bretagne zwischen Erdeven und Etel. Die Behörden lösten Umweltalarm aus, da Öl auslief und den Strand von Erdeven verschmutzte.

  2. Bei Probebohrungen des US-Konzerns Chevron am 7. November 2011 vor der brasilianischen Atlantik-Küste traten große Mengen Öl aus. Das betroffene Bohrloch von Chevron befindet sich nahe dem Ölfeld Campo Frade rund 370 Kilometer vor der brasilianischen Küste. Über die Menge des ausgetretenen Öls gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Nach konservativen Schätzungen traten 3000 Barrel aus.

  3. Am 5. Oktober 2011 lief das unter liberianischer Flagge fahrende Containerschiff Rena an der Ostküste der neuseeländischen Nordinsel auf das etwa 20 km vor Tauranga in der Bay Of Plenty liegende Astrolabe Reef auf. Das Schiff hatte 1368 Container, 1700 Tonnen Schweröl und 200 Tonnen Diesel geladen. Acht der Container enthielten Gefahrengut.

  4. Auf dem Gelände einer südfranzösischen Atomanlage hat sich am 12. September 2011 eine Explosion in einer Verbrennungsanlage ereignet. Radioaktivität soll aber nicht ausgetreten sein. Marcoule ist etwa 20 Kilometer von Avignon entfernt im Rhonetal gelegen.

  5. Am 10. August 2011 ist an der von Shell betriebenen Ölplattform Gannet Alpha aus einer lecken Pipeline Öl in die Nordsee ausgetreten. Ein zweites Leck wurde am 16. August 2011 von einem Hubschrauber aus entdeckt. Die Plattform liegt rund 180 Kilometer vor der schottischen Küste bei Aberdeen. Nach 10 Tagen konnte des Ölaustritt gestoppt werden. Insgesamt sind etwa 218 Tonnen Schweröl ausgelaufen. Es war der schlimmste Ölunfall seit 10 Jahren.

  6. Das Atomkraftwerk Brokdorf in Schleswig- Holstein wurde am 7. August 2011 nach einem Zwischenfall abgeschaltet. Die Transformatoren, über die der Strom aus dem Kraftwerk ins Netz eingespeist wird, schalteten sich am Vormittag ab.

  7. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen hat am 4. August 2011 einen Bericht über die Umweltauswirkungen der Ölförderung in der Ogoni-Region im Nigerdelta dem nigerianischen Staatspräsidenten Goodluck Jonathan in der Hauptstadt Abuja offiziell übergeben. Diese unabhängige wissenschaftliche Untersuchung zeigt auf, dass die Auswirkungen von 50 Jahren Ölförderung auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen in der Region weitaus schlimmer sind als angenommen.

  8. Am 18. Juli 2011 teilte der britische Konzern BP mit, dass eine wegen Reparaturarbeiten vom Netz genommene Pipeline in der Tundra von Alaska geplatzt ist. Eine Mischung aus Methanol und öligen Wasser ist ausgetreten. Laut Behördenbericht ereigete sich der Störfall am 16. Juli 2011 und es trat eine Menge von 2100 bis 4200 Gallonen aus.

  9. Die Ölkatastrophe in der Bohaisee enstand 2011 durch eine Serie von Öllecks in der Bohai Bucht in China. Der erste Unfall im größten chinesischen Ölfeld Penglai 19-3 ereignete sich am 4. Juni 2011, am 17. Juni ein zweiter, der aber innerhalb von 48 Stunden kontolliert werden konnte. Ein dritter Unfall trat am 1. Juli 2011 auf einer Förderplattform im Ölfeld Suizong 36-1 im Golf von Bohai auf.

  10. Die nuklearen Unfällen von Fukushima sind eine Reihe von technischen Störfällen, Freisetzungen von radioaktivem Material und deren Folgen im Kernkraftwerk Fukushima I im Nordosten Japans. Die Serie von Unfällen begann in Folge des vom Tōhoku-Erdbeben ausgelösten Tsunami am 11. März 2011.

  11. Am 28. April 2011 trat etwa 95 Kilometer nordöstlich der Gemeinde Peace River im Norden der Privinz Alberta in Kanada ein Leck an der Ölpipeline Rainbow auf. Die Pipeline leitet Öl aus dem Nordwesten Albertas 700 Kilometer nach Süden zur Hauptstadt Edmonton. Das Leck wurde durch einen Druckabfall im Leitungssystem entdeckt.Etwa 28.000 Barrel Öl traten aus. Betreiber der Pipeline ist Plains Midstream Canada, eine Tochtergesellschaft der in Houston, Texas, ansässigen Plains All American Pipeline.

  12. Ein Brand war am 25. April 2011 gegen 16.30 Uhr im deutsch-belgischen Naturschutzgebiet Hohes Venn in der Eifel entdeckt worden. Er raste als Feuerwalze durch den belgischen Teil des Schutzgebietes. Rund 1.000 Hektar des etwa 4.500 Hektar großen belgischen Hochmoors in der Nähe von Aachen wurden durch das Feuer vernichtet.

  13. Am 4. April 2011 began der Betreiber des havarierten Atomkraftwerks in Fukushima I 11,5 Millionen Liter radioaktives Wasser aus dem Inneren des Kraftwerks ins Meer zu leiten.

  14. In der Nacht auf den 29. März 2011 geriet das Tankschiff Alspray im Hafenbecken der BP Raffinerie Emsland in Lingen in Brand und sank nach mehreren Explosionen. Der Unfall ereignete sich während des Beladens und das Schiff hatte zu diesem Zeitpunkt etwa 900 000 Liter Superbenzin an Bord. Große Mengen Benzin liefen aus und gerieten auch in Brand. Durch die Rückstände von Benzin und Löschschaum kam es im Anschluss an den Unfall und der Rettungs- und Säuberungsarbeiten zu Umweltbeeinträchtigungen im Dortmund-Ems-Kanal. Im betroffenen Kanalabschnitt verendeten große Mengen Fisch.

  15. Am 16. März 2011 lief das Frachtschiff MS Olivia in der Nähe der zur Inselgruppe Tristan da Cunha gehörenden Insel Nightingale auf Grund. Das Schiff hatte 1650 Tonnen Öl und 66.000 Tonnen Sojabohnen geladen. Die 22-köpfige Besatzung konnte gerettet werden, bevor das Schiff auseinanderbrach. Die Behörden berichteten, dass 20.000 Pinguine mit Öl verschmiert worden seien. Das auslaufende Öl gefährdet auch die Hummerfischerei, die einzige Lebensgrundlage für die Menschen der Insel.

  16. Aus einem kanadischen Atomkraftwerk sind am 14. März 2011 tausende Liter schwach radioaktiv verseuchten Wassers in den Ontario-See gelangt. In einer Erklärung des Betreibers Ontario Power hieß es, dass der Vorfall aber nur „vernachlässigenswerte Auswirkungen auf die Umwelt und keine Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen“, hatte. Die Qualität des Trinkwassers in der Region sei durch den Vorfall nicht betroffen. Auch die kanadische Atomsicherheitsbehörde teilte mit, das Risiko für Umwelt und Menschen sei „vernachlässigenswert“. Nach Angaben von Ontario Power gelangten 73.000 Liter Wasser aus dem AKW Pickering wegen eines Dichtungsproblems an einer Pumpe in den See.

  17. Das Tōhoku-Erdbeben, das offiziell als das großes ostjapanisches Erdbeben bezeichnet wird, ereignete sich am 11. März 2011 mit einer Stärke von 9,0 Mw vor der Sanriku-Küste der Region Tōhoku. Durch das Beben sowie durch die ausgelöste riesige Flutwelle wurden Unfällen in mehreren Kernkraftwerken Ostjapans verursacht, insbesondere am Standort Fukushima-Daiichi.

  18. Ein Erdbeben mit Magnitude 9.0 ereignete sich im Nord-Osten von Japan, gefolgt von einer Serie von Nachbeben und Tsunamis. Das Epizentrum des Erdbebens befindet sich in 400 km Entfernung von der Hauptstadt Tokyo in einer Tiefe von 32 km. Das Erdbeben geschah um 14:46 lokaler Zeit (05:46 GMT) am 11. März.Die am meisten betroffenen Bezirke sind Miyagi, Fukushima, and Iwate.

  19. Am 4. März 2011 um 11:09 Uhr MEZ startete die Trägerrakete Taurus XL mit dem NASA Satelliten Glory an Bord vom Luftwaffenstützpunkt Vandenberg in Kalifornien. Der Satellit erreicht die Erdumlaufbahn jedoch nicht. Trägerrakete und Satellit sind nach Angaben der NASA in den Pazifischen Ozean gestürzt. Der Glory-Satellit sollte Aerosole in der Erdatmosphäre untersuchen und die Strahlungsintensität der Sonne messen.

  20. Das unter isländischer Flagge fahrende Containerschiff Godafoss lief am 17. Februar 2011 vor der Küste Norwegens am Skagerrak auf Grund. Schweröl aus zwei leckgeschlagenen Tanks lief aus und bedrohte die Inseln Akerøya und Asmaløy. Die Inseln gehören zum einzigen maritimen Nationalpark Norwegens, dem Ytre Hvaler. Der Ölteppich war nach Angaben der Umweltstiftung WWF am Freitag 10,5 Kilometer lang.

  21. Die Waldhof, ein Tanker mit rd. 2400 Tonnen Schwefelsäure an Bord, kenterte am 13. Januar 2011 auf dem Rhein in der Nähe von St. Goarshausen in Rheinland-Pfalz. Sie war im Auftrag der BASF auf dem Weg von Ludwigshafen nach Antwerpen.