Schlechte Ökobilanz wird E-Scooter in Bremen nicht ausbremsen - buten un binnen

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E-Roller haben schlechte CO2-Bilanz Trotzdem bekommen Verleiher Genehmigung in BremenSenat verspricht sich positive Effekte für Tourismus E-Roller überleben in vielen Städten nur wenige Wochen – ihre Ökobilanz ist dementsprechend schlecht. Bild: Imago | Christian Spicker Zwei E-Roller-Verleiher stehen in den Startlöchern – bis zu 1.000 Scooter könnten bald in Bremen stehen und fahren. Dabei sind die Elektrofahrzeuge nicht unumstritten: Polizei und Ärzte warnen vor erhöhtem Unfallrisiko, Fußgänger und Anwohner klagen über Chaos durch herumliegende Roller. Der jüngste Kritikpunkt: die Umweltbilanz der Roller. Denn die CO2-Emissionen pro Kilometer bei Leih-E-Scootern sind einer Studie der University of North Carolina zwar nur halb so hoch wie bei einem Mittelklassewagen – doch damit eben auch ungleich höher als bei Fahrrädern, Elektrorädern oder bei Diesel-Bussen. Und die Erfahrung aus anderen Städten zeigt: Die Roller ersetzen keine Autos, sondern vor allem Räder und Fußgänger. Der Bremer BUND hatte bereits kurz nach der Interessensbekundung des ersten Verleihers in Bremen die schlechte Ökobilanz der Roller beklagt. Diese würden oft weniger als vier Wochen halten. Geht das überhaupt in einer Stadt, die die Verkehrswende vorantreiben will? "Die E-Roller sind ökologisch problematisch", sagt Jens Tittmann, Sprecher des Umweltressorts, auf Anfrage von buten un binnen. Vor allem solche Modelle, deren Batterie sich nicht wechseln lassen. Geht ein Roller kaputt, wird das ganze Gerät verschrottet– oft schon nach wenigen Monaten. Trotzdem werden die Leih-Fahrzeuge in Bremen genehmigt. Denn laut Tittmann verspreche man sich einen positiven Effekt im Tourismusbereich. "Einen Beitrag zur Verkehrswende werden die Roller nicht leisten", sagt er. CDU will keine Zustände wie in Hamburg oder Berlin Die Bremer CDU glaubt auch trotz der negativen Erfahrungen aus anderen Städten daran, dass E-Roller "grundsätzlich eine von mehreren denkbaren Alternativen zur Verbesserung der innerstädtischen Mobilität, unter Verzicht auf das Auto, sein können", sagt der verkehrspolitische Sprecher der Bürgerschaftsfraktion, Heiko Strohmann. Batterien sehe die CDU ohnehin nur als Übergangstechnologie. "Zustände, wie in Hamburg oder Berlin, wo die Roller kreuz und quer im Straßenbild rumstehen und eher eine Be- als Entlastung sind, möchten wir hier in Bremen aber nicht." Für den verkehrspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion, Thore Schäck, seien die aktuellen Probleme der Roller "kein Grund, sie nicht zuzulassen". Es sei ohnehin nicht das Ziel gewesen, dass die E-Scooter Autos ersetzen. "Ich würde mir wünschen, dass wir in Bremen mutiger werden." E-Scooter kommen nach Bremen: Diese Regeln müssen beachtet werden Weitere Informationen zum Video Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Tag, 14. November 2019, 23:30 Uhr

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