Was ist bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners nach dem Biozidrecht zu beachten? | Umweltbundesamt

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08.04.2019 136 mal als hilfreich bewertet Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner auf öffentlichen Flächen wie z.B. Parks, Spielplätzen, Kindergärten, Alleen oder daran angrenzenden Waldrändern erfolgen zum Schutz der menschlichen Gesundheit und unterliegen damit dem Biozidrecht. Chemische oder biologische Be-kämpfungsmaßnahmen in Waldgebieten, fernab von Siedlungen, zum Zwecke des Gesundheitsschutzes sind nach Ansicht des Umweltbundesamtes jedoch nicht angemessen. Zulassungen für die Verwendung in Biozidprodukten zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners liegen derzeit für zwei Produkte vor: Foray ES mit dem Wirkstoff Bacillus thuringiensis subsp. kurstaki und NeemProtect mit dem Wirkstoff Margosa-Extrakt.Werden diese Biozidprodukte eingesetzt, sind folgende Punkte zu beachten: Alle Anwendungsbestimmungen, die im Rahmen der Zulassung der Biozidprodukte ausgesprochen wurden, sind einzuhalten. Dazu zählen beispielsweise Mindestabstände zu Nicht-Zielflächen (Tabelle 1).Die Behandlung mit Bioziden sollte nur mit Gerätschaften erfolgen, die eine zielgenaue Aufbrin-gung der Bekämpfungsmittel ermöglichen und damit möglichst wenig Abdrift erzeugen. Bekämpfungsmaßnahmen in naturschutzrechtlich geschützten Gebieten sind grundsätzlich zu vermeiden. Sollte eine Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners zum Schutz der menschlichen Gesundheit in Schutzgebieten, wie Natura 2000-oder Naturschutzgebieten, jedoch unumgänglich sein, bedarf dies besonderer Vorsicht und sorgfältiger Abwägung mit den Zielen des Umwelt- und Naturschutzes. Spezielle Vorschriften zur Schädlingsbekämpfung in den betroffenen Schutzgebieten sind zu beachten. Mindestabstände bei Bekämpfungsmaßnahmen nach Biozidrecht Produkt (Wirkstoff), Ausbringungstechnik und Abstand Produkt (Wirkstoff): NeemProtect (Margosa-Extrakt) Ausbringungstechnik: Handgeführte Pumpsprühgeräte (mit Motor oder manuell) Abstand: Mindestens 20 m zu OberflächengewässernAusbringungstechnik: Applikation durch Fahrzeug geführte Sprühgeräte (z.B. Sprühkanonen) Abstand: Mindestens 90 m zu OberflächengewässernProdukt (Wirkstoff): Foray ES (Bacillus thuringiensis subsp. kurstaki) Ausbringungstechnik: Handgeführten Pumpsprühgeräte (mit Motor oder manuell) Abstand: Größtmöglicher Sicherheitsabstand (bestenfalls bis zu 25 m) zu Nicht-Zielflächen, insbesondere Oberflächengewässer und naturschutzrechtlich geschützte Gebiete)Ausbringungstechnik: Applikation durch Fahrzeug geführte Sprühgeräte (z.B. Sprühkanonen) Abstand: Größtmöglicher Sicherheitsabstand (bestenfalls bis zu 25 m) zu Nicht-Zielflächen, insbesondere Oberflächengewässer und naturschutzrechtlich geschützte Gebiete)Ausbringungstechnik: Sprühen aus der Luft Abstand: Größtmöglicher Sicherheitsabstand (bestenfalls bis zu 25 m) zu Nicht-Zielflächen, insbesondere Oberflächengewässer und naturschutzrechtlich geschützte Gebiete) Mehr Fragen und Antworten zum Eichenprozessionsspinner finden Sie hier.

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