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2015-12-16

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Der Klimawandel trägt überall auf der Erde zu einer rapiden Erwärmung von Seen bei. So lautet das Ergebnis einer Studie der Illinois State University, die im Fachblatt Geophysical Research Letters veröffentlicht und am 16. Dezember 2015 auf der Jahrestagung der American Geophysical Union (AGU) vorgestellt wurde. In der Studie wurden die Daten von mehr als 200 großen Seen aus den Jahren 1985 bis 2009 auswertete. Die untersuchten Gewässer umfassen dabei mehr als die Hälfte der weltweiten Vorräte an Süßwasser. Die Studie belegt, dass sich Seen pro Jahrzehnt im Sommer um durchschnittlich 0,34°Celsius erwärmen, also wesentlich schneller als die Ozeane oder die Atmosphäre. Nach Einschätzung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kann dies einschneidende Folgen haben und Ökosysteme, Trinkwassergewinnung und Fische gefährden. Der Temperaturanstieg erhöht die Wahrscheinlichkeit von Algenblüten und damit von sauerstofffreien Zonen im Gewässer um 20 Prozent, so die Prognose der Studie. Der Anstieg der für Fische und sogar für Menschen giftigen Algen läge bei 5 Prozent. Regional allerdings unterscheiden sich die Erwärmungsraten stark. Die Forschenden sehen die Ursache in unterschiedlichen Klimafaktoren: Seen in nördlicheren Breiten verlieren ihre Eisdecke früher, in vielen Erdregionen schrumpft die Wolkendecke. Gewässer sind dann den wärmenden Sonnenstrahlen dort stärker ausgesetzt. Mitunterstützt durch den Klima-Exzellenzcluster CliSAP, ist die Studie die größte ihrer Art und die erste, die im Feld gemessene Langzeitdaten und Satellitendaten zusammen auswertet.

en

Climate change is rapidly warming lakes across the globe. This is the result of a study published in the journal Geophysical Research Letters and presented on 16 December 2015 during the annual conference of the American Geophysical Union (AGU). In this first worldwide synthesis of in situ and satellite-derived lake data, the scientists find that lake summer surface water temperatures rose rapidly (global mean = 0.34°C decade−1) between 1985 and 2009. Their analyses show that surface water warming rates are dependent on combinations of climate and local characteristics, rather than just lake location, leading to the counterintuitive result that regional consistency in lake warming is the exception, rather than the rule. The most rapidly warming lakes are widely geographically distributed, and their warming is associated with interactions among different climatic factors—from seasonally ice-covered lakes in areas where temperature and solar radiation are increasing while cloud cover is diminishing (0.72°C decade−1) to ice-free lakes experiencing increases in air temperature and solar radiation (0.53°C decade−1). The pervasive and rapid warming observed here signals the urgent need to incorporate climate impacts into vulnerability assessments and adaptation efforts for lakes.

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