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Deutschland steckt mitten in der Energiewende. Energie aus erneuerbaren Quellen, wie Sonne und Wind, soll Energie aus fossilien Energieträgern, wie Kohle, und Kernenergie ablösen. Die häufigsten Fragen, die diese Wende mit sich bringt, haben wir hier zusammen mit unseren Antworten für Sie zusammengestellt.  05.03.2015  492 mal als hilfreich bewertet  Ziele, Wege und Instrumente Energieeffizienz im Fokus Energiewende und Umweltschutz Klimaschutz und Versorgungssicherheit Netzausbau und intelligente Netze . "Ökostrom" Ziele, Wege und Instrumente Warum brauchen wir die Energiewende? Die Art und Weise wie wir gegenwärtig Energie erzeugen und nutzen ist nicht nachhaltig. Die dabei entstehenden Treibhausgasemissionen und der immense Ressourcenverbrauch gefährden unsere natürlichen Lebensgrundlagen. Deshalb müssen wir unseren Lebensstandard vom Energieverbrauch entkoppeln. Darüber hinaus hat die Katastrophe in Fukushima wieder einmal gezeigt, dass auch die Atomkraft zu viele Risiken in sich birgt. Wir brauchen einen grundlegenden Umbau der Energieversorgungssysteme auf eine nachhaltige Energieerzeugung und eine effizientere Energienutzung. Die Energiewende bietet darüber hinaus die große Chance einer grundlegenden wirtschaftlichen Modernisierung. So rüstet sich Deutschland vor steigenden Preisen für fossile Energien, schafft neue Arbeitsplätze und wird zur führenden Exportnation umweltschonender Technologien. Was sind die zentralen Handlungsfelder der Energiewende? Energieeffizienz Energieeffizienz ist die größte Energiequelle. Die Steigerung der Energieeffizienz ist für eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien unverzichtbar. Sie lässt sich auch am einfachsten und am schnellsten erschließen. Energieeffizienz ist nicht nur für die Umwelt gut, sondern auch für den Geldbeutel. Ein großer Teil der vermiedenen Energiekosten übersteigt die Investitionskosten innerhalb weniger Monate oder maximal nach fünf Jahren. Erneuerbare Energien Die tragende Säule der zukünftigen, energieeffizienten Energieversorgung bilden die erneuerbaren Energien. Diese Energiequellen speisen sich aus der Energie, die uns Sonne, Gravitation und Erdwärme bieten. Sie sind, im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern und Uran, im menschlichen Ermessen unendlich verfügbar und das potentielle Angebot übersteigt den Weltenergiebedarf um ein Vielfaches. Doch auch diese Ressourcen können nur in Verbindung mit einer effizienten Nutzung und Erzeugung nachhaltig genutzt werden. Wenn Energie effizienter genutzt wird, müssen beispielsweise auch weniger Windräder aufgestellt werden. Netzausbau und intelligente Netze Der Strom aus erneuerbaren Energien wird in Zukunft zunehmend dezentral erzeugt werden. Die weit verzweigten Erzeugungsanlagen – vom Kleinwasserkraftwerkt in den Alpen bis zu den Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee – müssen intelligent miteinander vernetzt werden. Deshalb muss der Ausbau der erneuerbaren Energien mit dem Netzausbau Hand in Hand gehen. Energiespeicher Ein weiterer wesentlicher Baustein sind die Energiespeicher. Wenn aus Wind und Sonne mehr Energie erzeugt als gebraucht wird, muss die überschüssige Energie für die Zeit, in der kein Wind weht und die Sonne nicht scheint, gespeichert werden. Was ist bisher passiert, um die Energiewende einzuleiten? Die Bundesregierung hat mit dem Energiekonzept die langfristigen Ziele und Aufgaben für den Umbau des Energiesystems vorgegeben. Seitdem wurden bereits eine ganze Reihe von Gesetzen und Verordnungen verabschiedet, um diesen Umbau voranzubringen. So gab es zum Beispiel im Sommer 2011 eine Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG), das u.a. die Planung und Genehmigung neuer Stromnetze beschleunigen soll, den Einsatz intelligenter Stromzähler besser regelt und Anreize dafür vorsieht, wenn ein Betreiber seine stromverbrauchenden Anlagen für eine vorübergehende Abschaltung durch den Netzbetreiber zur Verfügung stellt, um Nachfragespitzen abzudämpfen. Weiter wurde in einer Änderung des Erneuerbaren Energien Gesetzes die Vergütung für Strom aus erneuerbaren Energien neu geregelt und Anreize für eine Direktvermarktung des EE-Stroms am Energiemarkt geschaffen. Mit einer Änderung in der Stromnetzentgeltverordnung werden jene Verbraucher, die Strom vor allem in Zeiten mit schwacher Stromnachfrage beziehen, auf Antrag von den Netzentgelten befreit. Diese Regelung soll einen Anreiz für die Entlastung der Stromnetze geben. Im Atomgesetz wurde festgelegt, wie lange die Betriebsgenehmigungen der noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke noch gültig sein werden. Wie können wir feststellen, ob wir mit der Energiewende auf einem guten Weg sind? Die Bundesregierung wird jährlich kurze, faktenorientierte Berichte erarbeiten und sie dem Bundestag und der Öffentlichkeit vorstellen. Diese Berichte sollen vor allem erläutern, wie es um das Erreichen der Ziele aus dem Energiekonzept steht. Dazu werden Fragen beantwortet, wie bspw.: Wie haben sich die Treibhausgasemissionen, der Energieverbrauch oder der Ausbau der erneuerbaren Energien bisher entwickelt? Zusätzlich wird es alle drei Jahre einen umfassenden Bericht geben, in dem auch die Maßnahmen der Bundesregierung – also Gesetze, Verordnungen, Förderprogramme – auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Dieser Bericht wird – falls erforderlich – auch Vorschläge für eine Verbesserung der rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Energiewende enthalten. Zuständig für die Berichterstattung ist eine Monitoringgruppe, die aus Vertretern der beteiligten Ministerien, dem Umweltbundesamt und der Bundesnetzagentur besteht. Ein unabhängiger Expertenrat unterstützt die Monitoringgruppe. Wie kann ich selbst zur Energiewende beitragen? Durchforsten Sie Ihren Energiebedarf – für elektrische Geräte, Heizung und Mobilität – nach Einsparpotentialen. Berücksichtigen Sie dabei auch, dass Sie durch Änderungen Ihres Verhaltens – z. B. richtiges Heizen und Lüften oder Fahrrad- statt Autofahren auf kurzen Strecken – Energie sparen können. Denn jede nicht benötigte Energieeinheit schont nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Decken Sie Ihren verbleibenden Energiebedarf soweit es geht aus umweltfreundlich erzeugten erneuerbaren Energien, in dem Sie z. B. umweltfreundlich erzeugten Ökostrom beziehen. Wie viel wird die Energiewende kosten? Auch ohne Energiewende besteht in Deutschland ein hoher Investitionsbedarf in die Energieinfrastruktur. Die Frage muss daher korrekterweise lauten: Was kostet die Energiewende zusätzlich? Kurzfristig entstehen durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien Zusatzkosten, weil in den Neubau der Anlagen investiert werden muss. Langfristig besitzt eine auf erneuerbaren Energien basierende Stromerzeugung deutliche Kostenvorteile gegenüber einer konventionellen Stromerzeugung auf Basis fossiler Brennstoffe. Nach vorliegenden Schätzungen werden die durchschnittlichen Kosten für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2050 auf ca. 6 – 7.7 ct/kWh sinken. Die Erzeugungskosten für Strom aus fossilen Energien werden dagegen stark ansteigen – nach vorliegenden Studien von 6 ct/kWh 2010 auf 15 ct/kWh 2050. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist also auch ökonomisch sinnvoll. Die Energiewende trägt durch die Verbesserung der Energieeffizienz auch dazu bei, dass für dieselbe „Energiedienstleistung“ – z. B. beleuchtete oder geheizte Räume – weniger Energie eingesetzt werden muss. Auch das wirkt kostendämpfend. Nähere Informationen über die preissenkende Wirkung der erneuerbaren Energien finden Sie in unserem Hintergrundpapier "Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien - klimafreundlich und ökonomisch sinnvoll" Energieeffizienz im Fokus Was bedeutet „Energieeffizienz“? Energieeffizienz beschreibt allgemein das Verhältnis eines bestimmten Nutzens – zum Beispiel die Bereitstellung von Licht oder Wärme – zu dessen Energieeinsatz. Je weniger Energie eingesetzt werden muss, umso energieeffizienter ist ein Produkt oder eine Dienstleistung. Im Zusammenhang mit der Energiewende ist aber nicht allein die Energieeffizienz entscheidend, sondern eine Verringerung unseres absoluten Energiebedarfs. Auch dies ist ein Beitrag zum Umweltschutz, weil bei der Umwandlung und Nutzung von Energie, v.a. aus fossilen Energieträgern, immer auch Schadstoffe entstehen, die Luft, Klima, Wasser und Boden belasten. So hat sich die Bundesregierung in ihrem Energiekonzept das Ziel gestellt, den Stromverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2020 um 10 % und bis zum Jahr 2050 um 25 % - verglichen mit dem Stromverbrauch im Jahr 2008 - zu verringern. Auch im Verkehr sollen bis 2050 40% der Endenergie – verglichen mit dem Energieverbrauch im Jahr 2005 – eingespart werden. Wie trägt Energieeffizienz zur Energiewende bei? Energieeffizienz und Energiesparen sind für das Gelingen der Energiewende unverzichtbar. Auch angesichts des wachsenden Energiehungers auf der Welt und steigender Energiepreise gilt: Energie ist zu kostbar, um sie zu verschwenden. Energieeffizienz bildet den Grundstein auf dem der Ausbau erneuerbaren Energien erfolgt. Auch die erneuerbaren Energien sind mit Umwelteinwirkungen verbunden. Deshalb ist die umweltschonendste Energie die, die man gar nicht erst verbraucht. Die Treibhausgasemissionen können durch Energieeffizienz bis 2020 um bis zu 130 Millionen Tonnen gesenkt werden. Mehr als die Hälfte davon (etwa 70 Millionen Tonnen) entfällt auf Stromsparmöglichkeiten von etwa 110 TWh. Doch es gibt immer noch zahlreiche Hemmnisse. Die Energiewende braucht deshalb effektive Instrumente, die einerseits Energieeffizienzmaßnahmen fördern und andererseits Energieeinsparungen verbindlich fordern. Näheres finden Sie in unserem „Statusbericht zur Umsetzung des Integrierten Energie- und Klimaschutzprogramms der Bundesregierung“. Was könnte alles energieeffizienter sein? Alle Gerät…

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