Die Umweltchronik

Wichtige Umwelt-Ereignisse

  1. Froschlurch des Jahres ist die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus). Den größten Teil des Jahres ist sie hauptsächlich nachtaktiv und tagsüber im Erdboden vergraben. Durch die versteckte Lebensweise ist sie vielen nur dem Namen nach bekannt. Die Knoblauchkröte steht auf der Roten Liste Deutschlands in der Kategorie „stark gefährdet“. Ihr Bestand ist durch die unterschiedlichsten Beeinträchtigungen und Gefährdungen in ihren Wasser- und Landlebensräumen bedroht.

  2. Von der Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung Loki Schmidt wurde zur Blume des Jahres 2007 die Bach- Nelkenwurz (Geum rivale)ausgewählt.

  3. Der Verband Deutscher Sportfischer e.V. (VDSF) und das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) haben gemeinsam die Schleie (Tinca tinca) zum Fisch des Jahres 2007 gewählt. Der Lebensraum der Schleie ist vor allem durch den weiteren Ausbau von Fließgewässern und den damit verbundenen Rückgang von Wasserpflanzen gefährdet. In stehenden Gewässern ist die Überdüngung ein zusätzlicher Gefährdungsfaktor für die Bestände. Dass die Schleie vielerorts noch häufig vorkommt, ist vor allem Besatzmaßnahmen zu verdanken.

  4. Der Förderkreis Sporttauchen e.V. (FKS) hat das Großes Nixenkraut (Najas marina) zur Wasserpflanze des Jahres 2007 gewählt.

  5. Die Spinne des Jahres 2007 gehört zur Familie der Wolfspinnen und ist mit fast 20 mm Körperlänge mit die größte einheimische Spinnenart. Arctosa cinerea hat mehrere deutsche Namen wie Sand-Wolfspinne, Flussufer-Riesenwolfspinne oder Sandtarantel.

  6. 2007 hat die Deutsche Gesellschaft für Protozoologie zum ersten Mal den Einzeller des Jahres gewählt um auf die Bedeutung dieser große Organismengruppe für die Ökosysteme der Erde aufmerksam zu machen. Bei den Einzellern gibt es eine große Vielfalt und die Arten sind in Aufbau, Stoffwechsel, Genom-Organisation und Lebensstrategien sehr unterschiedlich. Das Pantoffeltierchen (Paramecium) wurde als erster Einzeller des Jahres ausgewählt, weil es vielleicht der bekannteste Einzeller ist, der oft schon im Biologie-Unterricht vorgestellt wird.

  7. Die Ritterwanze (Lygaeus equestris) ist zum Insekt des Jahres 2007 gewählt worden. Das Kuratorium "Insekt des Jahres" möchte mit seiner Wahl auf eine eher unbekannte Tiergruppe aufmerksam machen, die zu den farbenprächtigsten und interessantesten Insekten gehört.

  8. Seit 2003 ernennt der Bundesverband Menschen für Tierrechte in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedsvereinen das Versuchstier des Jahres. Ziel ist es Tierversuche, die an einer bestimmten Tierart durchgeführt werden, öffentlich zu machen. Die Ratte im Alkoholversuch wurde zum Versuchstier der Jahre 2007 und 2008 gewählt.

  9. Flechte des Jahres 2007 ist das Isländische Moos (Cetraria islandica). Sie gehört zu den gesetzlich geschützten Arten (Bundesartenschutzverordnung und Washingtoner Artenschutzübereinkommen). In Deutschland und in einigen Nachbarländern ist ihr Bestand nicht nur durch das Sammeln, sondern auch durch den Rückgang geeigneter Standorte gefährdet.

  10. Die Arbeitskreise Heimische Orchideen (AHO) haben das Schwarze Kohlröschen (Nigritella rhellicani) zur Orchidee des Jahres 2007 gewählt. Damit soll auf die Bedeutung des Schutzes alpiner Lebensräume aufmerksam gemacht werden. Die Vorkommen des Kohlröschens sind vor allem durch Skipisten, die Überweidung der Almen und überzogenen alpinen Wegebau gefährdet. In Deutschland kommt das Schwarze Kohlröschen lediglich in den schwäbisch-oberbayerischen Voralpen und den Nördlichen Kalkalpen Südbayerns vor.

  11. Das Kuratorium ernannte die Maskenschnecke (Isognomostoma isognomostomos) zum Weichtier des Jahres 2007. Diese Schneckenart ist bislang in Deutschland nicht gefährdet. Die Maskenschnecke tritt verstreut in den Wäldern der Mittelgebirge und der Alpen auf, da sie spezielle Lebensräume (feuchte Umgebung an Hangfüßen oder Kammlagen) bevorzugt.

  12. Die BUND NRW Naturschutzstiftung hat - gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. - das Landkärtchen ( Araschnia levana ) zum Schmetterling des Jahres 2007 ernannt.

  13. Die internationale Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) hat das südamerikanische Feuchtgebiet Pantanal zum Bedrohten See des Jahres 2007 ernannt. Der GNF macht damit auf die Zerstörung der Feuchtgebietsflächen durch Monokulturen, intensive Viehwirtschaft, die Gewinnung von Gold und Diamanten sowie die Ethanol-Herstellung aufmerksam.

  14. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie hat die Puppenkernkeule (Cordyceps militaris) zum Pilz des Jahres 2007 gewählt.

  15. Der Siebenpunkt-Marienkäfer wurde zum Insekt des Jahres 2006 gewählt.

  16. Einheimische Lurche und Reptilien sind inzwischen in ihren Beständen stark gefährdet, teilweise sogar vom Aussterben bedroht. Weite Teile der Bevölkerungen stehen diesen Arten eher skeptisch bis ablehnend gegenüber. Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. (DGHT) beschlossen, vom Jahre 2006 an abwechselnd eine Reptilien- oder Amphibienart des Jahres der breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

  17. Das erste Reptil des Jahres ist die Waldeidechse (Zootoca vivipara), die häufigste und am weitesten verbreitete einheimische Eidechse. Die Waldeidechse ist ein Vertreter der Echten Eidechsen, der Familie Lacertidae, die mit etwas mehr als 270 Arten in Europa, Afrika und Asien verbreitet ist. In Deutschland kommen neben ihr vier weitere Arten vor.

  18. Der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) und das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) haben die Koppe (auch: Mühlkoppe oder Groppe) gemeinsam zum Fisch des Jahres 2006 gewählt. In weiten Teilen Deutschlands wie in Österreich zählt die Koppe zu den bedrohten Tierarten. Sie ist im Anhang der europäischen Flora - Fauna - Habitat - Richtlinie (FFH) aufgeführt, gehört damit zu den Tier- und Pflanzenarten, die von gemeinschaftlichem Interesse sind und für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen.

  19. Der Förderkreis Sporttauchen e.V. (FKS) hat die Europäische Seekanne (Nymphoides peltata) zur Wasserpflanze des Jahres 2006 gewählt.

  20. Seit 2003 ernennt der Bundesverband Menschen für Tierrechte in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedsvereinen das Versuchstier des Jahres. Ziel ist es Tierversuche, die an einer bestimmten Tierart durchgeführt werden, öffentlich zu machen. Eine Jury von Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. hat die "Muschelmaus" zum Versuchstier des Jahres 2006 gewählt, das heißt, Mäuse, die zur routinemäßigen Analyse von Muschelgiften getötet werden.

  21. Die Bryologisch-lichenologische Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa (BLAM) hat die Caperatflechte (Flavoparmelia caperata)zur Flechte des Jahres 2006 ernannt.

  22. Das Weichtier des Jahres 2006 ist die Gemeine Flussmuschel (Unio crassus). Diese Muschart gehört inzwischen international zu den am intensivsten geschützten Muschelarten, da ihre Bestände in weiten Gebieten Mitteleuropas sehr stark zurückgegangen sind.

  23. Der Weltbodentag ist ein gemeinsamer Aktionstag für die Ressource Boden. An diesem Tag wird der Boden des Jahres für das folgende Jahr vorgestellt. Diese Aktion wurde vom Bundesverband Boden und der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft initiiert und wird vom Umweltbundesamt gefördert. Boden des Jahres 2006 ist die Fahlerde.

  24. Das Quellmoos (Fontinalis antipyretica) wurde von der Bryologisch-lichenologischen Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa (BLAM) zum Moos des Jahres 2006 gewählt. Das Quellmoos ist als Zeigerart für saubere Gewässer in das Gewässergütesystem aufgenommen. Es wächst ganz überwiegend in klaren Bächen und sauberen Seen der Mittelgebirge und des Flachlands. Mit der Wahl dieser Art zum Moos des Jahres soll auf die besondere Eignung von Moosen als Bio-Indikatoren hingewiesen werden.

  25. Seit dem Jahr 2000 wird durch den Bund deutscher Staudengärtner alljährlich eine Staude des Jahres ernannt. Die Staude des Jahres 2006 ist die Flammenblume (Phlox).

  26. Der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg wählt seit 1999 die Arzneipflanzen des Jahres aus. Im Jahr 2006 wurde der Thymian (Thymus vulgaris) zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.

  27. Giftpflanze des Jahres 2006 ist das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), auch Gewöhnlicher Spindelstrauch oder Europäisches Pfaffenhütchen genannt.

  28. Die Melisse (Melissa officinalis) wurde zur Heilpflanze des Jahres 2006 von der Jury des Vereins NHV Theophrastus ernannt. Wegen ihres zitronenartigen Dufts wird die Heilpflanze meist Zitronenmelisse genannt.

  29. Der 53 Kilometer lange Fluss Schwarza in Thüringen wurde vom Deutschen Anglerverband (DAV) und von NaturFreunde Deutschland (NFD) zur Flusslandschaft des Jahres 2006 und 2007 ernannt. Die Schwarza ist ein linker Zufluss der Saale. Sie entspringt im Thüringer Wald, bei Neuhaus am Rennweg und mündet bei Rudolfstadt in die Saale.

  30. Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V. (VEN) hat den Kopfkohl (Brassica oleracea L.) zum Gemüse des Jahres 2006 ernannt. Zu den Kopfkohlsorten zählen Weißkohl, Rotkohl und Wirsing.

  31. Der Baum des Jahres 2006 ist die Europäische Schwarz-Pappel (Populus nigra).

  32. Der Kleiber ist der Vogel des Jahres 2006 (Sitta europaea).

  33. Von der Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung Loki Schmidt wurde zur Blume des Jahres 2006 das Wiesen- Schaumkraut (Cardamine pratensis)ausgewählt.

  34. Das Deutsche Sattelschwein ist zur Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres benannt.

  35. Die Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia) ist die Spinne des Jahres 2006. Die Veränderliche Krabbenspinne kommt überall in Europa vor und ist schon lange wegen ihrer auffälligen Färbung bekannt. Mehr als 20 verschiedene wissenschaftliche Namen gab man ihr, bis mit modernen Methoden geklärt wurde, dass es sich immer nur um eine Art handelt, die jetzt den wissenschaftlichen Namen Misumena vatia trägt.

  36. Die Arbeitskreise Heimische Orchideen (AHO) haben die Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine) zur Orchidee des Jahres 2006 gewählt. Diese Orchidee gehört zu den in der Fläche am weitesten verbreiteten Arten. In Deutschland kommt sie in fast allen Regionen vor. Im Vergleich zu anderen Orchideen ist die Breitblättrige Stendelwurz wenig spezialisiert. Sie verträgt mehr Nährstoffe im Boden und kommt mit weniger Licht aus. Hauptvorkommen sind Laub- und Mischwälder aller Art. Auch in Parks und parkähnlichen Friedhöfen dringt sie gelegentlich vor. Mit der Wahl dieser Orchideenart wollen die AHO darauf hinweisen, dass selbst relativ häufige Arten lokal zurückgehen.

  37. Der Gesäumte oder auch Gerandete Saftkugler (Glomeris marginata) wurde von der Waldschule Cappenberg zum Wirbellosen Tier des Jahres 2006 erklärt.