Die Umweltchronik

Wichtige Umwelt-Ereignisse

  1. David Mc Taggart führt die zerstrittenen Greenpeace-Büros zu einer Dachorganisation zusammen, dem in den Niederlanden registrierten "Stichting Greenpeace Council". Dies ist die Geburtsstunde von Greenpeace International. Die Zentrale befindet sich zunächst in Washington D.C., später in Amsterdam.

  2. Der BUND stellt das erste Solarboot auf dem Bodensee vor.

  3. Der BUND präsentiert auf seiner 3. Sonnenenergieausstellung das erste deutsche Solarmobil.

  4. Seit 1977 darf Technisches Hexachlorcyclohexan (HCH) in der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr angewandt werden. In der DDR wurde es jedoch noch bis 1990 produziert und eingesetzt. Der Hauptproduktionsstandort war die Region um Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. Ein europaweites Verbot von technischem HCH gilt seit 1991.

  5. Am 5. August 1975 wurde in Kattenhorn am Bodensee die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gegründet, damals unter dem vorläufigen Namen „Deutsche Gesellschaft zur Förderung des Umweltschutzes e.V.“. Seit 2004 ist die DUH auch klageberechtigter Verbraucherschutzverband und gehört inzwischen zu den großen Umwelt- und Naturschutzorganisationen in Deutschland. 2015 beschäftigt sie über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an fünf Standorten. In ihren Anfangsjahren konzentriert sich die DUH auf den Aufbau einer modernen Umweltbildung als Grundlage für jedes konkrete Handeln und die Finanzierung von Naturschutzprojekten. In der Bodensee-Region um den Gründungsort Radolfzell ist die DUH bis heute stark verankert und mit einer Geschäftsstelle vertreten. Dort startet sie in den späten 80er Jahren das Bodensee-Umweltschutzprojekt, um eine „nachhaltige Regionalentwicklung“ zu initiieren. Später gehen daraus die „Bodensee-Stiftung für Natur und Kultur“ sowie die internationale Umweltstiftung „Global Nature Fund“ mit dem über 50 Länder umspannenden Seennetzwerk „Living Lakes“ hervor. Bereits seit den 80er Jahren in Berlin vertreten, baut die DUH mit dem Regierungsumzug ihre dortige Geschäftsstelle aus. Weitere Büros bestehen in Hannover, Erfurt und Köthen. Seit über 30 Jahren liegt ein thematischer Schwerpunkt der DUH in der Ressourceneffizienz.

  6. Gründung des Bund für Natur- und Umweltschutz Deutschland (BUND) durch Horst Stern, Prof. Bernhard Grzimek, Dr. Herbert Gruhl und weitere 19 Gründungsmitglieder in Marktheidenfeld. 1977 Umbenennung des Verbandes in Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

  7. Der Welternährungsrat wird auf Empfehlung der Welternährungskonferenz in Rom gegründet. Er ist das oberste Leit- und Koordinierungsgremium der verschiedenen UN-Organisationen zur Lösung des Welternährungsproblems.

  8. Im Geschäftsbereich des Bundesinnenministerium wird eine selbstständige Bundesoberbehörde unter der Bezeichnung "Umweltbundesamt" errichtet. Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl wird das Umweltbundesamt in den Verantwortungsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit integriert.

  9. Das europäische Umweltbüro hat Mitglieder aus 81 Umwelt- und Naturschutzorganisationen. Die Bündelung des Einflusses der europäischen Umwelt- und Naturschutzverbände für eine bessere EG-Politik im Umwelt- und Naturschutz, insbesondere im Hinblick auf den UNCED-Nachfolgeprozess, ist das Ziel des Büros.

  10. Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) feierte am 24. Juni 2012 sein 40-jähriges Jubiläum. Der BBU wurde am 24. Juni 1972 von Bürgerinitiativen, Umweltgruppen und Friedensinitiativen vor dem Hintergrund des drohenden Baus eines Atomkraftwerks in Wyhl gegründet. Der BBU war zunächst einer der ersten und zudem der größte bundesweit arbeitende Umweltverband. Zu den Mitgliedern des BBU gehören heute ebenso örtliche Bürgerinitiativen wie große Verbände wie etwa Greenpeace und Robin Wood. Der BBU ist ein überparteilicher Zusammenschluss und als Verein gemeinnützig anerkannt.

  11. Der Sachverständigenrat für Umweltfragen wurde von der Bundesregierung durch den Einrichtungserlass des Bundesministers des Inneren vom 28. Dezember 1971 (GMBl. 1972, Nr. 3, Seite 27) eingerichtet. Die Einrichtung des SRU war Teil des Umweltprogramms der Bundesregierung vom Oktober 1971. Im Frühjahr 1972 hat der SRU sich erstmalig konstituiert und seine Arbeit aufgenommen. Besondere Merkmale des SRU sind seine Interdisziplinarität und seine fachliche Unabhängigkeit. Er besteht aus sieben Universitätsprofessoren mit besonderer Umweltexpertise, die unterschiedliche Fachdisziplinen vertreten. Diese werden von der Bundesregierung für vier Jahre ernannt.

  12. Der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (Umweltrat) wird auf Grund eines Erlasses der Bundesregierung im Rahmen des ersten Umweltprogramms gegründet. Er hat die Aufgabe die Regierung wissenschaftlich zu beraten. Der Auftrag umfasst, die Darstellung und Begutachtung der Umweltsituation und Umweltpolitik in Deutschland und deren Entwicklungstendenzen, ferner das Aufzeigen umweltpolitischer Fehlentwicklungen und Möglichkeiten zu deren Vermeidung oder Beseitigung. Alle zwei Jahre ist entsprechend dem Auftrag ein Gutachten zu erstellen und zu veröffentlichen. Zusätzliche Gutachten oder Stellungnahmen zu umweltpolitischen Einzelfragen können vom Umweltrat nach eigener Wahl erarbeitet werden; darüber hinaus kann der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit den Umweltrat mit der Erstellung weiterer Gutachten und Stellungnahmen beauftragen.

  13. FoEI hat 57 nationale Nichtregierungsorganisationen als Partner. Die deutsche Partnerorganisation ist der BUND. Das Ziel dieser Vereinigung ist der Schutz und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen. Schwerpunktthemen sind die Tropischen Regenwälder, der Schutz der Weltmeere und die Klimaveränderung.

  14. Greenpeace hat weltweit ca. 2,9 Mio Mitglieder. Das Ziel ist der Erhalt von biologischer Vielfalt und der Schutz vor Umweltverschmutzung und Klimaveränderungen. Zur Durchsetzung dieser Ziele werden Kampagnen organisiert zu den Themen Klimaschutz, Überfischung und Verschmutzung der Weltmeere, Schutz und nachhaltige Nutzung der Tropischen Regenwälder, Treibnetzfischerei und den kommerziellen Walfang.

  15. Die amerikanische Umweltbehörde (US Environmental Protection Agency oder kurz EPA) wurde unter Präsident Richard Nixon am 2. Dezember 1970 gegründet. Sie ist eine unabhängige Behörde der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zum Schutz der Umwelt und zum Schutz der menschlichen Gesundheit.

  16. Gründung des ersten Landesumweltministeriums in Bayern.

  17. In das Bundesinnenministerium wird eine Abteilung für Umweltschutz integriert.

  18. Zur Diskussion der sich abzeichnenden Weltprobleme wird der Club of Rome gegründet, auf Initiative vor allem von Aurelio Peccei (1908 - 1984) und unter Mitarbeit von Alexander King, Dennis Gabor, bald auch von Hasan Ozbekhan.

  19. Naturopa ist ein Organ des Europarates (Mitgliedsstaaten des Europarates sind auch Mitglieder von Naturopa). Das Ziel ist besonders die Öffentlichkeitsarbeit in den Bereichen Umwelt- und Naturschutz auf europäischer Ebene zu verbessern.

  20. Das Europäische Diplom für geschützte Gebiete ist eine Auszeichnung des Europarates, die seit 1965 vergeben wird. Es ist ein Gütezeichen für Schutzgebiete, die wegen ihres ökologischen, wissenschaftlichen, kulturellen und touristischen Wertes von besonderer europäischer Bedeutung sind. Nach einem strengen Prüfungsverfahren verleiht der Europarat das Diplom für die Dauer von fünf Jahren. Das Diplom kann bei Einhaltung der damit verbundenen Auflagen jeweils um weitere fünf Jahre verlängert werden. Als erste Gebiete wurden der Naturpark Carmague in Frankreich, der Nationalpark Peak District in England und das Naturreservat Hohes Venn in Belgien mit Europäischen Dilpom für geschützte Gebiete im Jahre 1966 ausgezeichnet.

  21. Es war ein illustrer Kreis, der sich einst im Keller der Dienstresidenz des damaligen Bundestagspräsidenten Eugen Gerstenmaier zusammengefunden hatte, um den „Verein zur Förderung des World Wildlife Fund“ ins Leben zu rufen. Am 10. Mai 1963 erfolgte der offizielle Eintrag ins Vereinsregister der damaligen Bundeshauptstadt Bonn – zwei Jahre nachdem die Mutterorganisation WWF International in der Schweiz gegründet worden war. Zu den Gründungsvätern zählten unter anderem Bernhard Grzimek und der spätere Ministerpräsident und Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg.

  22. Gründung der Stiftung World Wide Fund (unter diesem Namen heute noch in den USA und Kanada bekannt). Sie hat weltweit ca. 4,7 Mio. Mitglieder (Einzelpersonen und nationale Organisationen). Ihr Ziel ist der Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt durch das Bewahren der Lebensräume und der Arten, sowie Veränderungen von Konsumverhalten.

  23. Die Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (Economic Commission for Europe) hat die Federführung für eine Vielzahl von Umweltabkommen, die grundlegend geworden sind, insbesondere Bereich der Luftreinhaltung, Gewässerschutz und Industrieabfälle, Umweltverträglichkeitsprüfung.

  24. Der NABU (damals noch "Bund für Vogelschutz") beginnt mit dem Kampf gegen die Landschaftszerstörung durch Flurbereinigung.

  25. Der "Verein Naturschutzpark" richtet den Naturschutzpark Lüneburger Heide ein.

  26. Gründung der staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preussen.

  27. Die Emscher Genossenschaft wird zur Regelung der Abwasserbeseitigung im Ruhrgebiet gegründet. Ähnliche Genossenschaften folgen: Ruhrverband, Lippeverband, Niersverband, Wupperverband.

  28. Der NABU (damals noch Bund für Vogelschutz) beginnt mit der Kampagne zur Rettung der Edelreiher und Paradiesvögel, die wegen ihrer prächtigen Federn gejagt wurden (Damenhüte).

  29. Gründung unter dem Namen "Bund für Vogelschutz (BfV) durch Lina Hähnle. Nach einer Werbeaktion in Adelskreisen 1906 werden u.a. Mitglied: die Könige von Schweden, Rumänien und Bulgarien, das württembergische Königspaar und fast alle deutschen Fürsten; 1912 tritt US-Präsident Wilson ebenfalls dem BfV bei. Ebenfalls 1912 erfolgt die Eintragung als e.V. in das Vereinsregister. 1934 wird der Verein auf Anordnung des Reichsforstministeriums in "Reichsbund für Vogelschutz (RfV)" umbenannt. Nach 1945 baut sich in Westdeutschland der "Bund für Vogelschutz (BfV) wieder auf, in Ostdeutschland gehen die Vogelschutzgruppen schließlich in den Kulturbund der DDR ein. Seit 1966 nennt sich der Verein "Deutscher Bund für Vogelschutz (DBV)" und hat den Weißstorch als Wappenvogel. Nach der Wende nennt sich der Verein erneut um: "Naturschutzbund Deutschland" und vereinigt sich mit dem Naturschutzbund der DDR. Bei seinem 100 jährigen Bestehen hat der NABU 225.000 Mitglieder, organisiert in rund 2000 Orts- und Jugendgruppen sowie 15 Landesverbänden.

  30. Gründung des ersten Schreber Vereins in Leipzig. Eine erste größere Anlage entsteht 1870.