Die Umweltchronik

Wichtige Umwelt-Ereignisse von 2014 bis 2014 Auswahl aufheben

  1. Britische Wissenschaftler der University of East Anglia entdeckten vier neue Fluorchlorkohlenwasserstoffverbindungen (FCKW) in der Atmosphäre. Sie berichten in der Ausgabe der Nature Geoscience vom 9. März 2014, dass sich 74.000 Tonnen von FCKW-112, -112a, -113a und H-FCKW-133a in der Stratosphäre angesammelt haben. Die Wissenschaftler haben aktuelle Luftproben mit solchen aus dem Polarschnee in Grönland, die hundert Jahre zurückreichen, und Luftproben aus Tasmanien zwischen 1978 und 2012 verglichen. Nach den Messungen sind die vier neuen Gase erst kürzlich in die Atmosphäre gelangt, zwei seit den 1970er Jahren, zwei häufen sich derzeit signifikant an, besonders das FCKW-113a. Für alle bekannten FCKWs wurden seit Einführung der Beschränkungen in den 1990er Jahren keine solchen Anstiege beobachtet.

  2. Parallel zur Veröffentlichung einer internationalen Studie zur Reaktorsicherheit in Europa haben Greenpeace-Aktivisten am 5. März 2014 in sechs europäischen Ländern gegen die Gefahr alternder Atomreaktoren in Europa protestiert.

  3. Am 26. Februar 2014 hat Chiles Regierung vor der chilenischen Küste das 87.500 Hektar großes Meeresschutzgebiet Tic-Toc eingeweiht. Es war eine der letzten Amtshandlungen von Sebastián Piñera als Präsident Chiles, bevor er das Amt am 11. März 2014 an Michelle Bachelet übergab. In der neuen Meeresschutzzone um die Tictoc-Inseln suchen nach Angaben des WWF Blauwale nach Futter und ziehen ihre Jungen gross. Zudem kommen dort der chilenische Delfin und der Peale-Delfin sowie zwei bedrohte Otterarten vor. In der Schutzzone keine Ressourcen mehr abgebaut werden, stattdessen ist das Gebiet von nun für Wissenschaft, Sport, Pflanzen und Natur reserviert.

  4. Der Deutsche Tierschutzbund hat gegen Deutschland Beschwerde vor der Europäischen Kommission eingereicht. Der Verband ist der Auffassung, dass die Bundesregierung die EU-Tierversuchsrichtlinie nicht korrekt in deutsches Recht umgesetzt habe. Im Januar hat das Bundesverwaltungsgericht Genehmigungsbehörden untersagt Tierversuche abzulehnen, die sie als ethisch nicht vertretbar ansehen. Der Deutsche Tierschutzbund moniert, dass dadurch die Prüferlaubnis der Behörden stark eingeschränkt sei. Anstatt wie in der EU-Richtlinie gefordert müssen die Behörden die beantragten Tierversuche unter anderem nicht mehr auf die Rechtfertigung zum Tierleid überprüfen. Stattdessen reichen wissenschaftlich begründete Angaben der Antragsteller.

  5. Am 25. Februar 2014 hat das Parlament einen Gesetzentwurf verabschiedet, der eine Verringerung der CO2-Emissionen bis 2020 auf 95g/km für alle Neuwagen vorsieht. Es gilt jedoch ein Einführungszeitraum, der auf ein Jahr begrenzt ist (2020). Er ermöglicht zudem Begünstigungen, die sogenannten "Super Credits", die von 2020 bis 2022 gelten sollen. Hier werden die Autos mit den geringsten Emissionen eines jeden Herstellers stärker gewichtet als jene, die der Umwelt am meisten schaden. Der Text wurde mit 499 Stimmen bei 107 Gegenstimmen und 9 Enthaltungen angenommen.

  6. Erstmals wurde die chinesische Regierung wegen Versagens bei der Bekämpfung der Luftverschmutzung verklagt. Ein Bewohner der Hauptstadt der Provinz Hebei, Shijiazhuang, reichte die Klage bei einem Bezirksgericht ein, wie staatliche Medien am 25. Februar 2014 berichteten.

  7. Am 24. Februar 2014 teilte ein Vertreter der japanischen Regierung den Medien mit, dass am 1. April 2014 ein Teil der Sperrzone um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima Daiichi aufgehoben werde. Damit werde etwa 300 Menschen in der Stadt Tamura rund 20 Kilometer westlich des Atomkraftwerks erlaubt, in ihre Häuser zurückzukehren.

  8. Die EU-Kommission stellte am 20. Februar 2014 ihren Fortschrittsbericht zur Umsetzung der Meeresstrategierahmenrichtlinie (MSRL) auf Mitgliedstaatenebene vor. Der Bericht zeichnet ein besorgniserregendes Bild der europäischen Meere. Aus der Analyse der Kommission ergibt sich, dass dringend weitere Anstrengungen unternommen werden müssen, wenn bis 2020 ein guter Zustand der Meeresumwelt erreicht werden soll. Zusammen mit den „Marine messages“ der Europäischen Umweltagentur bietet der Bericht zum ersten Mal einen umfassenden Überblick über den Zustand der Meeresgewässer in der EU. Die Mitgliedstaaten haben Berichte übermittelt, in denen sie den Zustand ihrer Meere bewerten, definieren, was sie als „guten Umweltzustand“ ansehen, und angeben, welche Ziele sie sich gesetzt haben, um diesen guten Zustand zu erreichen.

  9. Die Europäische Kommission geht gegen das Vereinigte Königreich wegen der unvermindert überhöhten Emissionswerte von Stickstoffdioxid vor. Der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs urteilte bereits, dass die Grenzwerte für die Luftverschmutzung in 16 Gebieten des Vereinigten Königreichs regelmäßig überschritten werden. Außerdem stellte der Gerichtshof fest, dass den Plänen zur Verbesserung der Luftqualität zufolge London erst im Jahr 2025 – 15 Jahre nach Ablauf der ursprünglichen Frist – und die 15 anderen Gebiete im Jahr 2020 die EU-Standards einhalten werden. Die EU-Rechtsvorschriften bieten hinsichtlich der Fristen für die Verringerung der Luftverschmutzung auf unbedenkliche Werte eine gewisse Flexibilität. Obwohl der 1. Januar 2010 als ursprüngliche Frist für die Einhaltung der Grenzwerte festgelegt wurde, wurden Verlängerungen mit den Mitgliedstaaten vereinbart, die über einen glaubwürdigen und praktikablen Plan verfügten, nach dem die Luftqualitätsnormen innerhalb von fünf Jahren nach der ursprünglichen Frist, d.h. bis Januar 2015, erreicht werden. Das Vereinigte Königreich hat keinen derartigen Plan für die betreffenden Gebiete vorgelegt. Daher ist die Kommission der Auffassung, dass das Vereinigte Königreich gegen seine Verpflichtungen aus der Richtlinie verstoßen hat, weshalb sie ein Aufforderungsschreiben an das Land gerichtet hat. Das Vereinigte Königreich hat nun zwei Monate Zeit, sich zu äußern.

  10. Im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) haben das Öko-Institut e.V. und die Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse (sofia, Hochschule Darmstadt) die Wirksamkeit der Umweltverbandsklage untersucht. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass 48 Prozent aller Klagen von anerkannten Umweltverbänden in den Jahren 2006 bis 2012 vor den Verwaltungsgerichten ganz oder teilweise erfolgreich waren. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Verbände nur in wenigen, besonders aussichtsreichen Fällen von ihrem Klagerecht Gebrauch machen. So stehen durchschnittlich zwölf Klagen pro Jahr mehr als 700 Umweltverträglichkeitsprüfungen bei Infrastrukturvorhaben gegenüber. Die Studie widerlegt damit die geäußerten Befürchtungen, die Einführung der Verbandsklagerechte werde zu einer Flut von Klagen führen. Der überdurchschnittliche Erfolg dieser Verfahren zeigt vielmehr, dass die Umweltverbände ihre Klagerechte kompetent und verantwortungsbewusst wahrnehmen.

  11. Der indonesische Minister für Fischerei und Meeresressourcen, Pak Agus Dermawan unterzeichnete am 20. Februar 2014 in Jakarta ein Abkommen, das die Jagd auf Mantarochen in den indonesischen Gewässern verbietet. Das Schutzgebiet umfasst rund sechs Millionen Quadratkilometer.

  12. Die Naturschutzorganisation WWF kritisiert in ihrem am 20. Februar 2014 veröffentlichten Bericht, dass der Bau des Don Sahong Staudamms in Laos die letzten etwa 80 Flussdelphine im Mekong bedroht. Das Hauptverbreitungsgebiet der Delphine liegt nur einen Flusskilometer unterhalb des geplanten Staudammes. Unter vielen anderen schädlichen Einflüssen der nahen Großbaustelle wird mit massiven Druckwellen zu rechnen sein, da für solche Baumaßnahmen enorme Gesteinssprengungen vorgenommen werden. Die Druckwellen seien für die Delphine mit ihrem extrem empfindlichen Gehör möglicherweise nicht nur schädlich, sondern könnten sie sogar töten. Außerdem sei in der Region ein erhöhtes Schiffsaufkommen, Veränderungen der Wasserqualität und die mit dem Bau einhergehende Zerstörung des Ökosystems zu befürchten. Zudem bedrohe der Staudamm die weltweit größte Binnenfischerei, da er die Fischwanderungen im Flusssystem blockieren werde.

  13. Die nationale Kontaktstelle für OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen in Großbritannien nahm die Beschwerde des WWF gegen die britische Ölfirma SOCO International plc an und kündigte am 14. Februar 2014 eine Prüfung des Sachverhalts an. Der WWF wirft dem Unternehmen vor, mit seinen Plänen zur Erkundung und Förderung von Ölvorkommen im Virunga Nationalpark Umwelt- und Menschenrechte systematisch zu unterlaufen und dort lebende Menschen und Tiere bewusst grossen Gefahren auszusetzen.

  14. Die neu berufene Kommission Nachhaltiges Bauen am Umweltbundesamt (KNB) wird das Umweltbundesamt (UBA) in fachlichen Fragen des nachhaltigen Bauens beraten. Darüber hinaus wird die mit vierzehn Fachleuten aus Wissenschaft und Fachbehörden besetzte KNB dem UBA als Plattform für eine wissenschaftliche Diskussion dienen.Die konstituierende Sitzung der KNB fand am 14. Februar 2014 in Berlin statt. Die Geschäftsstelle der KNB ist im Fachbereich III „Nachhaltige Produktion und Produkte, Kreislaufwirtschaft“ angesiedelt.

  15. Das Solarturmkraftwerk Ivanpah in der Wüste Kaliforniens, hat am 13. Februar 2014 seinen kommerziellen Betrieb aufgenommen. Seit Oktober 2013 lief es bereits im Testbetrieb. Ivanpah hat eine Leistung von 396 Megawatt und ist damit derzeit das größte Solarturmkraftwerk weltweit.

  16. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat am am 10. Februar 2014 vorgeschlagen fünf weitere Chemikalien auf die Autorisierungsliste im Annex XIV der europäischen Chemikalienverordnung (REACH) aufzunehmen. Die fünf vorgeschlagenen Substanzen sind: Dimethylformamid (DMF), Azodicarboxamid, Octylphenolund die zwei Keramikfasern A1-RCF und Zr-RCF.

  17. Am 9. Februar 2014 teilte die International Dark Sky Association (IDA) mit, dass der Naturpark Westhavelland in Brandenburg als Sternenpark anerkannt wurde. Es ist der erste deutsche Sternenpark. Ziel ist es, die natürliche nächtliche Landschaft und damit den Schutz des nächtlichen Lebensraumes durch umweltverträgliche Beleuchtung zu erhalten und wiederherzustellen.

  18. Am 6. Februar zerstörte Frankreich drei Tonnen beschlagnahmtes Elfenbein. Die öffentlichkeitswirksame Maßnahme vor dem Eiffelturm in Paris ist Teil eines nationalen Plans gegen Wilderei und illegalen Wildtierhandel, den Frankreich im Dezember 2013 im Rahmen eines Afrika-Gipfels angekündigt hatte.

  19. Am 5. Februar 2014 stimmte das Europäische Parlament über die EU-Ziele zur Klima- und Energiestrategie bis 2030 ab. Das Parlament forderte eine Senkung des CO2-Ausstoßes von 40%, einen Anteil der erneuerbaren Energiequellen von 30% und eine Verbesserung der Energieeffizienz um 40% bis 2030 im Rahmen der langfristigen Klimaschutzpolitik der EU. Die Ziele sollten verbindlich sein, so die Entschließung, die mit 341 Stimmen bei 263 Gegenstimmen und 26 Enthaltungen angenommen wurde. Die Abgeordneten haben die jüngsten Vorschläge der Kommission als kurzsichtig und unambitioniert kritisiert.

  20. Am 3. Februar 2014 haben 34 Bauern-, Züchter- Umwelt- und Entwicklungsorganisationen aus 27 Ländern beim Europäischen Patentamt Einspruch gegen ein Paprika-Patent von Syngenta erhoben. Der Basler Agrokonzern lässt damit eine Insektenresistenz schützen, die er von einer wilden Peperoni kopiert hat. Der Einspruch richtet sich gegen ein im Mai 2013 vom Europäischen Patentamt (EPA) gewährtes Patent, das dem Schweizer Konzern Syngenta die exklusiven Rechte auf gegen weiße Fliegen resistente Paprika sichert. Es ist für viele europäische Länder gültig und bedeutet, dass andere Züchter diese Pflanzen nicht mehr frei zur eigenen Zucht verwenden dürfen. Da diese spezifische Resistenz aus einer wilden jamaikanischen Sorte in eine kommerzielle Paprika eingekreuzt wurde, handelt es sich nach Ansicht der Einsprechenden keinesfalls um eine Erfindung von Syngenta. Die Organisationen hinter „Keine Patente auf Saatgut!“ befürchten, dass Patente die Marktkonzentration im Saatgutbereich weiter vorantreiben werden und die Grundlagen der Ernährung somit in die vollständige Abhängigkeit von einigen wenigen internationalen Konzernen geraten.

  21. Ein Rechtsgutachten vom 31. Januar 2014 im Auftrag des NABU sieht grobe Verstöße bei der Genehmigung von vier Offshore-Projekten in der deutschen Nordsee. Rechtsexperten des Instituts für Naturschutz und Naturschutzrecht Tübingen haben sich im Auftrag des NABU am Beispiel der vier genehmigten Parks Butendiek, Dan Tysk, Amrumbank West und Borkum Riffgrund II mit der Verwaltungspraxis des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) befasst. Die Gutachter kamen zu dem Schluss, dass alle Genehmigungsbescheide schwerwiegende Versäumnisse in Bezug auf geltendes Naturschutzrecht aufweisen und in der vorliegenden Form nicht hätten erteilt werden dürfen. Des weiteren wird kritisiert, dass die Vorgaben der EU-Vogelschutzrichtlinie und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) in den Genehmigungsbescheiden nur unzureichend berücksichtigt wurden, Artenschutz- und gebietsschutzrechtliche Bestimmungen umgangen sowie bestehende Wissenslücken stets pro Windparkbau interpretiert wurden. Den Windpark Butendiek westlich von Sylt ist naturschutzfachlich besonders umstritten. Das Baugebiet liegt inmitten zweier Natura-2000-Gebiete, dem FFH-Gebiet Sylter Außenriff und dem Vogelschutzgebiet Östliche Deutsche Bucht.

  22. Am 30. Januar 2014 stimmte der Umweltausschuss des EU-Parlaments einem Vorschlag der Kommission zu, die CO2- und Stickoxidemissionen (NOx) des Schiffsverkehrs künftig zu überwachen. In dem Gesetzesentwurf ist ein EU-weites System zur Überwachung, Meldung und Prüfung (MRV) von Treibhausgasemissionen der Schifffahrt vorgesehen. Das soll die Effizienz des Sektors steigern und die Emissionen reduzieren.

  23. Der Gebrauch von fluorierten Gasen soll in der EU bis 2030 stufenweise um 80 Prozent sinken. Am 30. Januar 2014 stimmte der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments dem entsprechenden Vorschlag des Europäischen Parlamentes und des Rates für eine Verordnung zu. Mit 46 Stimmen wurde der Vorschlag angenommen.

  24. Das Bündnis Bürgerenergie wurde am 28. Januar 2014 in Berlin gegründet. Das Bündnis Bürgerenergie setzt sich für Bürgerenergie als eine tragende Säule der Energieversorgung ein. Und damit für eine ökologische Energiewende im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes sowie der Partizipation der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Bürgerenergie steht für eine regenerative und auf dezentrale Strukturen ausgerichtete Energiewende, die demokratischen, sozialen und ökologischen Werten entspricht. Am 29.01.2014 hat sich das Bündnis für Bürgerenergie auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt und seine Forderungen an die Politik deutlich gemacht: „Ohne Bürgerenergie keine Energiewende. Bürgerbeteiligung darf nicht zu einer Frage von Ausnahmeregelungen und Bagatellgrenzen verkommen. Bürgerenergie muss im Zentrum der Politik stehen“

  25. Am 22. Januar 2014 weihten Network Rail, First Capital Connect und Solarcentury die nach eigenen Angaben größte Solarbrücke in London ein. Der britische Systemanbieter und Projektentwickler Solarcentury haben eine große Solaranlage über der Blackfriars-Brücke fertiggestellt. Insgesamt überdachen 4.400 Solarmodule 6.000 Quadratmeter der Brücke über die Themse. Die Anlage leistet insgesamt 1,1 Megawatt. Unter der Solaranlage befindet sich der renovierte und ausgebaute Bahnhof Blackfriars. Die jährlich produzierten 900 Megawatt Solarstrom werden direkt zum Betrieb des Bahnhofes genutzt und decken insgesamt etwa die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs der Station ab. Am Tag der Eröffnung des neu gestalteten Bahnhofs begrüßten die Projektbeteiligten Rail Network, First Cpital Connection und Solarcentury die Fahrgäste mit einer kostenlosen Tasse Tee. Insgesamt würde der Ertrag der Solarstromanlage über dem Bahnhof und der Brücke ausreichen, um 80.000 Tassen Tee pro Tag zu kochen, rechnet Solarcentury vor.

  26. Am 22. Januar 2014 erließ die Europäische Kommission eine Empfehlung, mit der sichergestellt werden soll, dass beim sogenannten Fracking ein angemessener Umwelt- und Klimaschutz gewährleistet ist. Die Empfehlung soll allen Mitgliedstaaten, die diese Technik anwenden wollen, helfen, Gesundheits- und Umweltrisiken zu vermeiden und die Transparenz für den Bürger zu verbessern. Die Empfehlung geht mit einer Mitteilung einher, die die Möglichkeiten und Probleme der Anwendung der Fracking-Technik für die Kohlenwasserstoffförderung untersucht. Beide Dokumente sind Teil einer weiterreichenden Initiative der Kommission, mit der für den Zeitraum bis 2030 ein integrierter klima- und energiepolitischer Rahmen geschaffen werden soll. Die Mitgliedstaaten der EU werden gebeten, diese Grundsätze innerhalb von sechs Monaten anzuwenden und der Kommission ab Dezember 2014 jährlich mitzuteilen, welche Maßnahmen eingeführt wurden. Die Kommission wird die Anwendung der Empfehlung anhand eines öffentlich zugänglichen Fortschrittsanzeigers überwachen und die Lage in den verschiedenen Mitgliedstaaten vergleichen. Sie wird die Wirksamkeit dieses Ansatzes in 18 Monaten überprüfen.

  27. Am 22. Januar 2014 stellte die Europäische Kommission den EU-Rahmen für die Klima- und Energiepolitik bis 2030 vor. Die Rückführung der Emissionen von Treibhausgasen (THG) um 40 % unter den Stand von 1990, ein bindendes EU-weites Ziel für den Anteil erneuerbarer Energien von mindestens 27 %, neue Ziele für Energieeffizienzmaßnahmen, eine neu geregelte Governance und ein neuer Satz von Indikatoren zur Sicherstellung eines wettbewerbsorientierten, sicheren Energiesystems sind die Pfeiler der EU-Klimapolitik.

  28. Am 15. Januar 2014 Mitglieder des Europäischen Parlaments eine Resolution für ein härteres Vorgehen gegen organisierte Wilderei verabschiedet. Demnach sollen das Töten von Nashörnern und Elefanten strenger bestraft, illegal beschafftes Horn und Elfenbein zerstört und Akteure in Polizei und Strafverfolgung besser ausgebildet werden. In der Resolution fordern die Europaparlamentarier, dass EU-Mitgliedstaaten ihre Bestände illegalen Elfenbeins zerstören und Moratorien für Im- und Exporte von Horn und Elfenbein verhängen, bis Elefanten und Nashörner nicht mehr von Wilderei bedroht sind. Außerdem sollen Strafen gegen Händler erhöht und EU-weit vereinheitlicht werden. Um die Umsetzung zu erleichtern, soll die Ausbildung der Vollziehungsbeamten verbessert und ein spezielles Training für die Strafverfolgung von Wildereidelikten eingeführt werden.

  29. Der Pine-Island-Gletscher ist der Antarktisgletscher, der am stärksten zum Meeresspiegelanstieg beiträgt. Ein internationales Team von Wissenschaftlern vom Forschungszentrum CNRS im französischen Grenoble berechnete, das sich der Eisverlust in den nächsten 20 Jahren verdreifachen bis vervierfachen könnte und zu einem weltweiten Meeresspiegelanstieg von bis zu 10 mm beitragen könnte. Die Wissenschaftler zeigten auf, dass der Rückzug des Gletscher irreversibel ist. Seit dem Jahr 2000 hat er sich um etwa zehn Kilometer zurückgezogen, fließt immer schneller und wird immer dünner. Am 12. Januar 2014 wurde die Studie Onöine in der Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht.

  30. Am 6. Januar 2014 zerstörte das staatliche Amt für Forstwirtschaft und das chinesische Hauptzollamt in Dongguan in der südchinesischen Provinz Guangdong 6,1 Tonnen Elfenbein vernichtet. Die chinesische Regierung setzte mit der Zerstörung des beschlagnahmten Elfenbeins ein Zeichen im Kampf gegen den illegalen Elfenbeinhandel. Die internationale Gemeinschaft begrüßt die Aktion der chinesischen Regierung. Vertreter hochrangiger Organisationen wie dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES), der World Customs Organization, der US-Botschaft in China und internationale Naturschutzorganisationen wie der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) nahmen an dem öffentlichen Event teil.

  31. Die Bundesregierung hatte sich 2015 darauf verständigt, die Klimawirkung aller Dienstreisen ihrer Beschäftigten zu neutralisieren, ab Beginn der laufenden Legislaturperiode (2014 bis 2017). Das Umweltbundesamt hat deshalb 138.038 Gutschriften aus dem CDM gelöscht (eine Gutschrift entspricht einer Tonne CO2-Äquivalente). Dies entspricht den Emissionen aller Dienstreisen der Bundesregierung, die 2014 von 16 Ministerien und 58 Bundesbehörden mit Flugzeug und Dienstfahrzeugen gemacht wurden. Der Ausgleich erfolgt über Klimaschutzprojekte mit hohen Nachhaltigkeitsstandards. Das Umweltbundesamt hat sich für den Ankauf von Gutschriften aus fünf Projekten entschieden, die nach den UN-Regeln unter dem Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung – dem sogenannten Clean Development Mechanism, CDM – zertifiziert sind.

  32. Dr. Silvius Wodarz, Präsident der Baum des Jahres Stiftung hat am 24.10.13 in Berlin die vom Kuratorium Baum des Jahres vorgeschlagene Trauben-Eiche, Quercus petraea, zum Baum des Jahres 2014 ausgerufen.

  33. Der kanadischen Holzfirma Resolute Forest Products werden ab 1. Januar 2014 drei ihrer FSC-Zertifikate für über mehr als acht Millionen Hektar Wald aberkannt. Die Rainforest Alliance, ein weltweit führender Zertifizierer von nachhaltiger Waldwirtschaft nach dem Standard des Forest Stewardship Council (FSC), hatte die Firma erneut überprüft, nachdem der Ältestenrat der Cree Indianer Beschwerde wegen Verstöße gegen die FSC-Kriterien eingelegt hatte. Der Rat repräsentiert die neun betroffenen indigenen Gemeinden in der Region. Die drei betroffenen Wälder sind Lac St-Jean und Mistassini-Péribonka in Quebec, und Black Spruce Dog-Fluss in Ontario.

  34. Kopenhagen hat den den Titel Grüne Hauptstadt Europas 2014 verliehen bekommen. Um den Titel für 2014 hatten sich 18 Städte beworben. Frankfurt am Main und Bristol kamen noch in die Auswahl der letzten drei. Eine Jury, die sich aus Vertretern der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments, des Ausschusses der Regionen, der Europäischen Umweltagentur, des Internationalen Rats für Lokale Umweltinitiativen (ICLEI), des Büros des Bürgermeisterkonvents und des Europäischen Umweltbüros zusammensetzt, gab am 29. Juni 2012 den Gewinner bekannt. Die dänische Hauptstadt erhielt den Titel für ihre Fortschritte bei ökologischen Innovationen und nachhaltiger Mobilität.

  35. Eine Tochtergesellschaft des Mineralölkonzerns Exxon Mobil muss sich in den USA vor Gericht dafür verantworten, Fracking-Abwasser illegal entsorgt und damit Grundwasser verschmutzt zu haben. XTO Energy soll an einer Förderstätte in Pennsylvania knapp 216.000 Liter verschmutztes Wasser verschüttet haben. Der Generalstaatsanwalt hatte schon im September Anklage gegen XTO erhoben. Das Unternehmen stritt die Tat ab und argumentierte, dass es keinen "langfristigen Umwelteinfluss" gebe. Am 1. Januar 2014 hat der zuständige Richter die strafrechtliche Anklage in acht Punkten zugelassen.

  36. 2014 hat die Europäische Union ihr Ziel, Treibhausgasemissionen bis 2020 um 20 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, bereits um drei Prozentpunkte überholt. Das geht aus einem am 20. Oktober 2015 veröffentlichten Bericht der Europäischen Umweltagentur hervor. Der Bericht „Trends and projections in Europe 2015“ zeigt, dass die Emissionen von 1990 bis 2014 um 23 % zurückgegangen sind und ihren bisher niedrigsten Stand erreicht haben. Außerdem sind Treibhausgasemissionen nach Schätzungen („Proxywerten“) für das Jahr 2014 gegenüber 2013 um 4 % zurückgegangen sind, was zum Teil auf die ungewöhnlich hohen Temperaturen in diesem Jahr und die entsprechend geringere Energienachfrage zurückzuführen war.

  37. Der NABU hat ExxonMobil-Europachef Gernot Kalkoffen mit dem „Dinosaurier des Jahres 2014“ ausgezeichnet. Er erhält den Negativpreis für seine Verharmlosung des umstrittenen Fracking-Verfahrens und als Repräsentant einer rückwärtsgewandten Energiepolitik. Kalkoffen ist Vorstandsvorsitzender der Exxon Mobil Central Europe Holding GmbH und Vorstandsvorsitzender des Wirtschaftsverbandes Erdöl- und Erdgasgewinnung WEG.

  38. Am 23. Januar 2014 haben die Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace Schweiz die Public Eye Awards verliehen. Gazprom und Gap sind die Gewinner der Public Eye Awards 2014. Das Public Eye wirft ein kritisches Licht auf die Geschäftspraktiken von Unternehmen und bietet eine Plattform, um Verletzungen der Menschen- und Arbeitsrechte und die Umweltzerstörung oder Korruption unter den Augen der Öffentlichkeit und Medien anzuprangern. Ort und Zeitpunkt des Public Eye fallen absichtlich mit dem jährlichen Treffen des World Economic Forum in Davos zusammen.